Habeck macht wegen beschädigter Atommüllfässer in Brunsbüttel Druck

Kiel. Der Umweltminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck (Grüne), macht im Hinblick auf die beschädigten Fässern im AKW Brunsbüttel Druck: Von einer Kommission will er aufarbeiten lassen, warum der Zustand der Atommüllfässer in Brunsbüttel 30 Jahre lang nicht kontrolliert wurde. „Ich weiß nicht, ob es jemand gewusst hat oder ob es einfach schlichtweg vergessen wurde“, sagte Habeck der Nachrichtensendung „NDR aktuell“ im NDR Fernsehen. „Das versuchen wir aufzuarbeiten in einer Kommission, die auch die Geschichte des Vergessens oder der Nicht-Information der Öffentlichkeit ans Licht befördern soll.“

Am Montag hatte der Betreiber des stillgelegten Atomkraftwerkes, Vattenfall, mitgeteilt, dass jedes vierte Fass mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall starke Schäden aufweise. Vattenfall und die Atomaufsicht hatten nach ersten Bildern vor einigen Jahren einräumen müssen, dass die 670 Fässer in den Betonkavernen in Brunsbüttel über drei Jahrzehnte nicht kontrolliert worden waren. Sie sollen jetzt geborgen werden. „Die Fässer drohen auseinanderzufallen“, so Habeck. Einige Fässer seien ineinander verkeilt und teilweise ausgelaufen. „Es wird auf jeden Fall so sein, dass die Fässer nicht von oben angehoben werden können.“ Vattenfall habe das Konzept zur Bergung der Fässer immer wieder nachbessern müssen. „Das Konzept befindet sich gerade in der Prüfung“, so Habeck. „Der Befund ist unfassbar, dass man dieses Problem über die letzten 30 Jahre nicht angegangen hat.“ +++ fuldainfo