Gute Resonanz auf Angebote der Frauenwoche 2024

Organisationsteam zieht positive Bilanz der Veranstaltungen

Positive Bilanz der Fuldaer Frauenwoche 2024: Die Veranstaltungen vom 1. bis 14. März – die Palette reichte vom Festakt über Vorträge und Stadtrundgänge bis hin zu Konzerten – waren durchweg sehr gut besucht und boten gute Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion. Insgesamt gab es über 27 Angebote – so viele wie noch nie. Katharina Rossbach, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda, bilanzierte: „Wir sind hochzufrieden mit der guten Resonanz auf die Frauenwoche. Mehr als 1000 Frauen und Männer haben an den Veranstaltungen teilgenommen. Die meisten Angebote waren restlos ausgebucht. Dies zeigt, das große Interesse der Fuldaer an frauenpolitischen Themen. Besonders freut es mich, dass wir ganz unterschiedliche Frauen mit unserem Angeboten erreichen und miteinander in den Austausch bringen konnten.“

Das Motto der 34. Fuldaer Frauenwoche „Es läuft – dank Frau“ sollte darauf aufmerksam machen, dass Frauen in unserer Gesellschaft unzählige Aufgaben übernehmen. „Frauen halten unsere Gesellschaft am Laufen – sei es in der Familie, bei der Kindererziehung und Pflege von Angehörigen oder im Ehrenamt. Leider wird dieses Engagement gesellschaftlich immer noch zu wenig gewürdigt und führt auch zu finanziellen Nachteilen für Frauen“, sagte Roßbach.

Feierlich eröffnet wurde die Frauenwoche am Samstag, 2. März, mit einem Festakt. Eindrucksvoll kritisierte dabei Dr. Franziska Schutzbach, Geschlechterforscherin und Soziologin, im Fürstensaal des Stadtschlosses die Erwartungen, die an Frauen gerichtet sind: beruflich erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Sorgearbeit für Kinder und pflegende Angehörige zu übernehmen. „Bleibt Frauen keine Zeit zur Erholung, bricht unser System irgendwann zusammen“, mahnte Schutzbach ein gesellschaftliches Umdenken an, welches Care-Arbeit nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet, sondern als etwas, das es zu honorieren gelte. Auf den Festvortrag folgte am Sonntag ein Vortrag zu „Endometriose“ von Michelle Röhrig, Mitglied im Vorstand der Endometriose-Vereinigung Deutschland. An dieser Erkrankung des Unterleibs leiden schätzungsweise fünf bis sechs Millionen Frauen in Deutschland, und dennoch ist der Nachholbedarf an Wissen und Aufklärung groß. So fehlen in vielen medizinischen Bereichen Daten zu Frauen – das sogenannte Gender-Data-Gap. Für die Frauengesundheit hat diese Datenlücke zum Teil gravierende Folgen.

Auch die Rundgänge zu „Merga Bien“, den „Fuldaer Frauen“, den „Bläuen Bänken“ und der „Frauensiedlung Loheland“ erfreuten sich im Rahmen der Frauenwoche wieder großer Beliebtheit und werden deshalb im Herbst noch einmal angeboten. Der Rundgang „Geschlechtersensible Stadtplanung – eine Stadt für alle“ war in diesem Jahr neu im Programm der Frauenwoche und führte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von der Bahnhofstraße in den Stadtteil „Ostend/Ziehers-Süd“. Lillith Stuckenberg von der Städtebauförderung und Daniel Schlesinger vom Stadtplanungsamt der Stadt Fulda erklärten, wie eine kommunale Stadtplanung zu mehr Geschlechtergerechtigkeit, aber auch zu mehr Lebensqualität für alle Menschen in der Stadt beitragen kann.

Auch das Thema „Karriere und Finanzen“ wurde in der Frauenwoche in vielen Angeboten behandelt. So fand zum Beispiel am 5. März fand im Co-Karl ein Gründerinnen-Stammtisch zum Thema „Wenn Frauen gründen“ statt. Marie Duschek, Gründerin von „die Haarbanduschi“ berichtete dabei von ihren Erfahrungen als Gründerin und Mutter und gab Tipps zum Start in die Selbständigkeit: „Wenn man sich in der Partnerschaft bei der Kindererziehung gegenseitig unterstützt und jeder das Business des anderen ernst nimmt, dann kann es gelingen“, so Duschek.

Insbesondere die kulturellen Angebote, wie z.B. der Film Priscilla“ im Kino35, das Konzert der Band SISTA im Backstage und das Chorkonzert „Frauen Macht Musik! “ des Frauenchors InTakt in Künzell-Loheland erfreuten sich beim Publikum großer Beliebtheit und waren restlos ausverkauft. Auch die amüsante Lesung von Karin Lauer, Literaturliebhaberin und Stadtführerin in Fulda, im Antonius Hof-Café in Haimbach zog viele Interessierte an: Unter dem Titel „Von Kaffeeriechern, Nudelsalat und die Spucke des Teufels“ wurde eine heiter-nachdenkliche Textauswahl aus Literatur und der Fuldaer Geschichte serviert und dabei die Sozialgeschichte von Frauen und Männern beleuchtet. „Ziel der Frauenwoche ist auch immer wieder, Frauen in Fulda eine Bühne zu bieten, ihr Können zu zeigen, denn im Kulturbereich sind Frauen immer noch unterrepräsentiert“ so Katharina Roßbach.

Ein Highlight zum Schluss der Frauenwoche war der Vortrag zu „Helene Weber“, Politikerin und katholische Frauenrechtlerin, im Bonifatiushaus, der vom SkF Fulda in Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums veranstaltet wurde. Diplom-Theologin Dr. Regina Illemann schlüpfte dabei in die Rolle von Helene Weber und erzählte aus ihrem bewegten Leben als eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Teilnehmerinnen lebhaft darüber aus, wie Helene Weber wertvolle Impulse und Motivation für das eigene politische und gesellschaftliche Wirken geben kann. +++ pm