Grüne: Ein Neues Konzept für Fuldas Mitte

Fuldas Grüne fordern Einrichtung eines Workshops für einen Neustart in der Innenstadt

„Nach dem Ende des Lockdowns muss die Stadt insgesamt auf ein neues Konzept zur Stärkung der Innenstadt setzen“, stellen die Fuldaer Grünen in einer ihrer Pressmitteilungen heraus. Hierzu gehöre auch die Schaffung von „neuen Attraktions- und Anziehungspunkten in der Innenstadt“. Neben der Revitalisierung des ehemaligen Galeria-Kaufhofes, gehöre hierzu auch eine „Stärkung des Museumsstandortes“.

„Innenstädte sind von Verödung betroffen, wenn sie immer nur auf einseitige Nutzungskonzepte wie Büros und Shoppingangebote setzen.“ Und weiter: „Moderne Städteplaner wollen Vielfalt in den Innenstädten. Nur auf große Einkaufszentren als Magnete zu setzen, ist ein Risiko und nicht zukunftsträchtig.“ Der Kampf gegen den Klimawandel biete da eine Chance: „Autos raus aus der Stadt, schadet vermeintlich dem Handel; Die Blicke über den Tellerrand hinaus, zu den bereits bekannten, autofreien Innenstädten zeigen aber, dass die Frequenz mittelfristig steigt und damit auch die Lebensqualität in den Innenstädten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Nutzerinnen und Nutzer ohne Pkw die Innenstadt deutlich öfter aufsuchen und dadurch auch mehr Geld in der Innenstadt ausgeben wie die Besucherinnen und Besucher, die mit dem Auto die Innenstadt anfahren. Damit wäre eine gute Grundlage für eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt gelegt.“

Und weiter: „Wir brauchen das Konzept der ‚benutzbaren Stadt‘. Das heißt, öffentliche, gemeinsam nutzbare Einrichtungen sollen die Innenstadt attraktiver machen. Es geht um mehr als nur Einkaufen. Es geht um Wohnen. Es geht um Kultur – und es geht um gastronomische Angebote. Eben solche Multiplikatoren, die unterscheidbar machen von anderen Städten. Denn nicht alles, was floriert, ist am Ende auch ein Gewinn für eine Innenstadt. Schon vor zwei Jahren haben die Grünen gefordert, über eine Überdachung des Innenhofes des Vonderau-Museums nachzudenken. Damit könnte ein Veranstaltungsort mit einem ganzjährigen, einmaligen Ambiente für Kulturevents, Feste und andere Veranstaltungen geschaffen werden.

Die benutzbare Stadt, das können einerseits grundlegende Infrastrukturen wie Trinkwasserbrunnen, Sitzgelegenheiten, Toiletten, frei zugängliche Steckdosen, Laternen mit Freifunk-WLAN-Hotspots sein oder andererseits Pizzaöfen, Grillplätze oder großzügigere Spielplätze mit Wasserspielanlagen. Ein weiteres Konzept, das die Grünen ebenso bereits in der Vergangenheit thematisiert haben und zur benutzbaren Stadt führt, ist die ‚essbare Stadt‘, eine Kombination aus Freizeitgestaltung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit Nutzpflanzen. Das Rezept beinhaltet meist eine Prise Bauernmarkt, vermengt mit Urban Gardening und einem Hauch Eventgestaltung. Damit könnte sich die Stadt vom reinen Einkaufsort zu einer Erlebnisstätte weiterentwickeln.

Die ehemalige Stadtbaurätin der Stadt Fulda, Cornelia Zuschke (Bündnis 90/Die Grünen), hat bei der Entwicklung der südlichen Innenstadt mit dem damaligen Workshop gezeigt, wie unter Beteiligung aller Akteure (Politik, Wirtschaft, Eigentümer, Städteplaner, Handel, Kulturinitiativen etc.) ein gutes, neues Handlungs- und Nutzungskonzept verwirklicht werden kann. Nach diesem Handlungskonzept sollte unmittelbar nach den Kommunalwahlen von der neuen Stadtregierung ein Workshop für den Neustart der Innenstadt eingerichtet werden“, heißt es in der Mitteilung abschließend. +++ pm/ja

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