Griechenland: Söder schlägt Kredit-Sicherheiten als IWF-Alternative vor

Ein Grexit ist in der derzeitigen Lage, in der sich Europa befindet, ausgeschlossen

Berlin. Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) hat vorgeschlagen, dass Griechenland für weitere Hilfskredite Sicherheiten bieten muss, sollte sich der Internationale Währungsfonds (IWF) aus der Rettung zurückziehen. „Sollte die Beteiligung des IWF doch nicht klappen, sollten die nächsten Kredittranchen nur gegen Sicherheiten ausgezahlt werden“, sagte Söder dem „Handelsblatt“. Zuvor hatte der CSU-Politiker den griechischen Finanzminister Euklid Tsakalotos in Athen getroffen. Ohne IWF-Teilnahme könne es frisches Geld nur gegen Sicherheiten geben, betonte Söder. „Das Modell ist denkbar. Finnland hatte bereits eine entsprechende Vereinbarung mit Griechenland“, sagte er. Finnland hatte sich 2012 seinen Anteil an einer Hilfstranche absichern lassen über ein Treuhandkonto. Gleichzeitig machte der bayerische Finanzminister deutlich, dass er weiterhin auf eine Teilnahme des Währungsfonds an der Griechenland-Rettung setze. „Er hat die notwendige Expertise und ist objektiv und unabhängig“, sagte Söder. Schuldenerleichterungen für das Krisenland schloss Söder aus. „Es braucht weiterhin finanziellen Druck, damit Griechenland die Reformen umsetzt“, sagte er dem „Handelsblatt“. „Es darf nicht zu weiteren Belastungen der deutschen Steuerzahler kommen.“ Von der Forderung, dass Griechenland die Währungsunion verlassen müsse, ist Söder abgerückt. „Ein Grexit ist in der derzeitigen Lage, in der sich Europa befindet, ausgeschlossen.“ Allerdings forderte er, dass Athen seine Zusagen einhalten müsse. „Die Reformen müssen nicht nur zugesagt, sondern auch umgesetzt werden“, betonte er. „Griechenland absolviert einen Marathon, und es befindet sich erst ein Stück nach dem Start, nicht kurz vor dem Ziel.“

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