Görig: „Arbeitnehmer am STI-Standort Grebenhain haben mehr Wertschätzung verdient“

Grebenhain. Auf seinen Wunsch hin war Landrat Manfred Görig (SPD) nach Grebenhain gekommen, um mit dem Betriebsrat von STI über die Situation im dortigen Werk des Konzerns zu sprechen. Betriebsratsvorsitzender Dieter Hornung erläuterte dem Landrat, dass die Belegschaft in Grebenhain bereits seit sieben Jahren auf die Durchführung großer Investitionen warte, die den Standort langfristig sichern würde. Zu diesem Thema strebt der Landrat eine Unterredung mit der neuen Geschäftsführung in Lauterbach an, sagte Görig in Grebenhain.

Zum Zwecke der Arbeitsplatzsicherung seien durch die Beschäftigten in Grebenhain schmerzhafte Opfer gebracht worden. Im Gegenzug sicherte die Unternehmensführung eine Beschäftigungsgarantie für die gesamte Belegschaft bis Ende 2018 zu. Weiterhin wurden bereits zugesagte Investitionen festgeschrieben, mit der Aussicht auf eine klare Zukunftsperspektive.

Beim Landrat habe sich der Eindruck verstärkt, dass „die Arbeitnehmer bei STI in Grebenhain mehr Wertschätzung verdient haben“. Die Arbeitsleistung sei offenkundig von hoher Qualität, da könne man zu Recht Respekt erwarten. Die Verhandlungstaktik der Konzernleitung habe in Grebenhain einen „sehr hohen Druck aufgebaut“, wodurch sich die Arbeitnehmer genötigt sahen auf Lohnbestandteile zu verzichten. Umso mehr müsse die Bereitschaft zum Verzicht auf Weihnachtsgeld und andere Lohnbestandteile Anerkennung finden. Wechselseitiges Vertrauen sei essentiell für den gemeinsamen Unternehmenserfolg.

Der Landrat bescheinigte dem Betriebsratsvorsitzenden Dieter Hornung und seinen Kolleginnen und Kollegen ein „enormes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Verhandlungs- und Opferbereitschaft und Flexibilität“. In zähen und oft vor dem Scheitern stehenden Verhandlungen habe der Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di mit der Unternehmensführung über hundert Arbeitsplätze in Grebenhain retten können. „Der Betriebsrat hat meinen größten Respekt“, sagte Görig. Für drei Jahre verzichte nun die Belegschaft auf Weihnachtsgeld und damit verbundene weitere Leistungen. „Für die Arbeitnehmer und ihre Familien ist das ein schmerzhafter Verzicht, der nur dadurch erklärbar ist, dass man damit Arbeitsplätze gerettet hat“, kommentierte der Landrat.

Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Michael Blößer mahnte an, bei dem Erhalt der STi-Arbeitsplätze die gesamte Region Grebenhain im Blick zu haben, insbesondere auch im Hinblick auf die Interessen der jungen Menschen. Der Landrat bestätigte diese Erwartung: Durch die Entlassungen bei Robbe und Alsa sei die Arbeitsplatzsituation im Raum Grebenhain bereits jetzt stark unter Druck geraten, sagte Görig.

Kommunalpolitik wie Bürgermeister und Landrat seien immer bestrebt zu vermitteln und zu unterstützen, wo dies möglich sei. Aber letztlich seien Eigentümer und Geschäftsleitungen immer für ihr Unternehmen verantwortlich – deren Entscheidungen bestimmten letztendlich über Wohl und Wehe einer Firma, sagte Görig abschließend. +++ fuldainfo

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