Gersfeld rechnet in den nächsten Jahren mit anhaltend steigenden Kinderzahlen

Es wird mit Betreuungsplatzbedarf gerechnet

Gersfeld (Rhön). Die Stadt Gersfeld (Rhön) im Landkreis Fulda ist hinsichtlich einer steigenden Geburtenrate – angesichts, dass die Stadt Gersfeld im Kontext der Aktualisierung der Bedarfs- und Entwicklungsplanung für die Kinderbetreuung im Stadtgebiet Gersfeld (mit dieser Planung wird u. a. der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen für jeweils drei Jahre auf Grundlage der Einwohnerentwicklung prognostiziert und die vorhandenen Betreuungskapazitäten werden vor diesem Hintergrund qualitativ und quantitativ beleuchtet) herausgefunden hat, dass Gersfeld in den nächsten Jahren mit anhaltend steigenden Kinderzahlen rechnen darf und gleichzeitig die Bereitschaft beziehungsweise das Bedürfnis der Eltern, ihre Kinder in einer Kinderbetreuungseinrichtung, etwa einen Kindergarten oder eine Krippe (U3-Betreuung), zu geben, zunimmt – in einer sehr erfreulichen Situation, das hatte der Bürgermeister der Stadt Gersfeld (Rhön) Steffen Korell in einem Brief an die Gersfelder Bürgerinnen und Bürger, der auf der Grundlage eines Berichtes zur Thematik „Neubau“ und „Kinderkrippe“ in Gersfeld basiert, in der örtlichen Druckschrift „der Rhönbote“ bekanntgegeben.

„Insbesondere für das Gebiet der Kernstadt Gersfeld wird mit einem Betreuungsplatzbedarf gerechnet, der durch die vorhandenen Angebote nicht mehr abgedeckt werden können wird“, ist sich Bürgeremseister Steffen Korell gewiss. Derzeit sind in der Kernstadt ein katholischer („Don Bosco“), ein evangelischer Kindergarten sowie eine Kinderkrippe im evangelischen Gemeindehaus am Marktplatz, dem „Haus der Begegnung“, eingerichtet. Im Gersfelder Ortsteil Hettenhausen wird der evangelische Kindergarten („Arche Noah“) betrieben, in diesem auch Kinder unter drei Jahren betreut werden. Noch bis vor einiger Zeit musste eine Warteliste für einen Krippenplatz in der Kernstadt geführt werden. Dies hat sowohl bei den Eltern, denen nicht sogleich einen Betreuungsplatz für ihr Kind angeboten werden konnte, aber auch in der Stadt Gersfeld und der Kirchengemeinde als Trägerin der Einrichtung, zu Sorgen und Missmut geführt. Gleichsam gibt es sowohl den rechtlichen Anspruch der Eltern auf einen Krippenplatz für ihr Kind und das unbedingte Bestreben der Stadt Gersfeld und dem Bürgermeister der Stadt Gersfeld, allen Eltern, die einen solchen Krippenplatz benötigen oder wünschen, einen attraktiven und möglichst günstigen Betreuungsplatz für ihr Kind anbieten zu können.

Was bisher in Gersfeld unternommen wurde

Aus dieser Situation heraus hat der Bürgermeister der Stadt Gersfeld Steffen Korell einen Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern des Magistrates, der Stadtverordnetenversammlung, der evangelischen Kirchengemeinde, der Einrichtungsleitungen und der Elternschaft, eingesetzt, der sich intensiv mit der Lösung der oben genannten Misere, d. h. mit der Schaffung kurzfristig verfügbarer Krippenplätze – um besagte Warteliste zu eliminieren – und der Planung einer nachhaltigen und attraktiven Lösung, sprich eines modernen Neubaus oder einer Erweiterung des evangelischen Kindergartens in der Kernstadt, auseinandergesetzt hat, um den Magistrat und anderen Gremien in diesen Fragen zu beraten und um Gremienentscheidung vorzubereiten.

Da eine funktionierende Kinderbetreuung sowohl für die betroffenen Eltern aber natürlich auch für die Stadt Gersfeld, enorm wichtig ist, wurde dieses Thema in den vergangenen Wochen mit hoher Priorität behandelt. Bürgermeister Steffen Korell ist froh darüber, dass es in „Rekordzeit“ gelungen ist, eine zweite Krippengruppe im „Haus der Begegnung“ zu errichten und damit die U3-Warteliste nahezu zu eliminieren. Bürgermeister Korell dankt allen, die daran mitgewirkt haben, dass dies so schnell und so gut gelingen konnte. Der Betrieb dieser zusätzlichen Gruppe, wurde allerdings nur befristet genehmigt und fungiert daher nicht als eine auf Dauer angelegte Lösung.

Da nach intensiver Prüfung klar wurde, dass ein zunächst angestrebter Anbau an beziehungsweise ein Umbau der bestehenden Kindergärten aus diversen Gründen wohl nicht realisierbar sein wird, wird es voraussichtlich darauf hinauslaufen, dass ein Neubau einer Kinderkrippe errichtet werden muss. Für diesen Neubau musste zunächst ein adäquates Grundstück gefunden werden. Neben baurechtlichen, brandschutztechnischen, pädagogisch und anderen aufsichtsbehördlichen Vorgaben, die für den Bau einer solchen Einrichtung in Hülle und Fülle existieren, wurden, um nicht zunächst für sehr viel Geld einen Grunderwerb tätigen zu müssen, insbesondere Flächen beleuchtet, deren Eigentümerin die Stadt Gersfeld jetzt schon ist. Als geeignetste Standorte stellten sich recht bald die Grünflächen oberhalb des Schlossparks, zwischen der Kastanienallee und der Alexander-Lippisch-Str., und eine Fläche „am Dammel“, im Bereich der Schulen, heraus. Diese Flächen sind im Eigentum der Stadt Gersfeld, sind mehr oder weniger erschlossen und städtebaulich integriert. Die Fläche am Schlosspark liegt in der Nähe der Klinik, ein Bebauungsplan, der zwar geändert werden muss, existiert bereits und nicht zuletzt handelt es sich hier um eine ruhige, sonnige Südhanglage, die direkt an den Schlosspark angrenzt und damit um ein für einen Kindergarten wohl besonders attraktives Grundstück. Eine Festlegung auf einen Standort durch die politischen Gremien, ist aber noch nicht erfolgt. Wenn alle entscheidungserheblichen Tatsachen auf dem Tisch liegen, soll dies umgehend geschehen.

Um keine Zeit zu verlieren, wurde bereits eine Änderung des dort gültigen Bebauungsplanes durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Neben dem Bau des Kindergartens soll durch diesen Plan auch eine mögliche Erweiterung der Klinik Gersfeld und/oder der Acura-Rhönklinik baurechtlich ermöglicht werden. Eine ganz entscheidende Hürde, die zunächst noch genommen werden muss, ist aber die Entlassung der Fläche aus naturschutzrechtlichen Beschränkungen, denn die Fläche wurde in 1990er Jahren aus naturschutzrechtlichen Erwägungen, der Bebaubarkeit entzogen. „Aber auch das bekommen wir hin“, sagt der Bürgermeister der Stadt Gersfeld Steffen Korell. Entsprechende Entlassungsanträge seien schon vor einigen Wochen gestellt worden.

Was überhaupt geplant ist

Da die Lage im Bereich der U3-Betreuung am drängendsten ist, strebt die Stadt Gersfeld im ersten Schritt den Bau einer dreigruppigen Betreuungseinrichtung an, die die Kinderkrippe im „Haus der Begegnung“ ersetzen wird, d. h. die Betreuungseinrichtung dort würde aufgegeben werden und in den Neubau umziehen. Die Kindergärten in Gersfeld und Hettenhausen wären hiervon, jedenfalls zunächst, nicht betroffen und würden noch in ihren jetzigen Bestandsgebäuden, in die aber zum Teil auch erhebliche Beträge investiert werden müssen und deren Kapazitäten in absehbarer Zeit wohl erschöpft sein werden, verbleiben. „Klar ist, dass wir bei solchen Investitionen auf keinen Fall ‚auf Kante nähen“ dürfen“, sagt Bürgermeister Steffen Korell. D. h., dass das noch zu planende Gebäude erweiterungsfähig gedacht werden muss und schon in der nun bevorstehenden Planungsphase, mögliche zukünftige Entwicklungen, wie beispielsweise die Verlagerung des evangelischen Kindergartens dorthin, berücksichtig werden sollen. Mittel- bis langfristig ist der Betrieb einer zentralen Betreuungseinrichtung angestrebt, um Synergien, wie beispielsweise die gemeinsame Nutzung von Wirtschafts- und Zweckräumen (Küche, Heizung, Turnraum, etc.) und einen effektiven Personaleinsatz (Urlaubs- und Krankheitsvertretungen usw.), zu ermöglichen.

Was geschieht zukünftig?

Nachdem das Umweltministerium über die Entlassung der Fläche aus den naturschutzrechtlichen Festsetzungen entschieden hat und das Grundstück damit auch formell bebaubar sein wird, könnte der nächste Schritt die Beauftragung einer Planung – entweder durch eine Direktbeauftragung eines Architekturbüros oder durch die Einleitung eines Architektenwettbewerbes – sein. Alle nötigen Vorbereitungen hierfür wurden schon getroffen. Angebote von Planern liegen der Stadt Gersfeld bereits vor und können kurzfristig beauftragt werden, wenn die Gremien dies so entscheiden. Der Haushaltsplan der Stadt Gersfeld hält für die nächsten zwei Jahre einen Betrag vom 1,3 Millionen Euro für Planung und Bau bereit. Gleichzeitig bemüht sich die Stadt Gersfeld um eine Förderung dieser Maßnahme, da ein Projekt dieser Größenordnung eine große Herausforderung für die Stadt Gersfeld, mit ihrer angespannten finanziellen Lage, ist. Dies ist auch der Grund, warum zunächst wohl „nur“ die Krippeneinrichtung gebaut werden kann. Die Stadt Gersfeld wird den gleichzeitigen Bau einer Krippe und eines Kindergartens wohl leider nicht finanzieren können. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir in der kurzen Zeit schon so viel erreicht haben, dass doch effizient gearbeitet und geplant wurde und bin zuversichtlich, dass wir bald – um möglichst zeitnah mit einem modernen und attraktiven Betreuungsangebot aufwarten zu können – in eine spannende Planungsphase einsteigen können, damit Gersfeld noch familienfreundlicher und als Wohn- und Arbeitsort weiter aufgewertet wird“, heißt es von Seiten des Gersfelder Bürgermeisters Steffen Korell in der Mitteilung an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gersfeld abschließend. +++