GDL lehnt neues Kooperationsangebot der Bahn ab

Berlin. Die Lokführergewerkschaft GDL lehnt auch das neue Kooperationsangebot der Deutschen Bahn (DB) zur Zusammenarbeit der GDL mit der Eisenbahngewerkschaft EVG ab. „Das ist inhaltlich nichts Neues“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky dem Tagesspiegel. „Die GDL soll klein beigeben, das wird aber nicht geschehen“, kündigte der Gewerkschafter an. Die Bahn hatte nach bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen beiden Gewerkschaften am Sonntag ein neues Angebot vorgelegt.

Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Weber hatte gegenüber „Bild am Sonntag“ davon gesprochen, „das Forderungs-Knäuel“ der Gewerkschaften auflösen zu wollen. „Sobald klar ist, wer mit wem worüber verhandelt, können wir über alle Forderungen sprechen“, so Weber. Nach der ergebnislosen dritten Runde am Mittwoch hatte die GDL Streiks nicht mehr ausgeschlossen und für den 27. August zu einem Aktionstag nach Fulda geladen. Die EVG will derweil am Montag, ebenfalls in Fulda, ihre Forderungen zur Einkommensrunde bei der Deutschen Bahn beschließen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) streiten um die Verhandlungsmacht für das Zugpersonal. Die DB wiederum will nur mit beiden gemeinsam sprechen – was diese jedoch ablehnen.

EVG will möglichen GDL-Streik nicht brechen

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG wird bei einem Ausstand der Lokführer nicht als Streikbrecher auftreten. „Wir werden nicht einen Streik der GDL unterlaufen“, sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Die Bahn“, sagte Kirchner, „möchte doch nur Ruhe und nicht durch zwei Gewerkschaften in Schwierigkeiten kommen. Das aber kann nicht unser Ziel sein.“ Kirchners EVG und die Lokführergewerkschaft GDL wollen nach der Aufkündigung ihres Kooperationsabkommens in Zukunft beide für die 20.000 DB-Lokführer und das 17.000-köpfige Zugpersonal Taruife verhandeln. Trotz des Streits über diese Frage zeigte sich Kirchner äußerst solidarisch mit der GDL, die bereits Tarifforderungen von insgesamt 15 Prozent gestellt hatte. Auch die EVG hätte die vergangene Woche von der Bahn angebotene Einmalzahlung über 350 Euro für ein halbes Jahr abgelehnt. Kirchners nüchterner Ausblick: „Insofern stehen die Zeichen jetzt erst mal auf Eskalation.“ Die EVG selbst will am Montag ihre Tarifforderungen präsentieren und werde dafür „notfalls auch streiken“. +++ fuldainfo

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