GDL deutet weitere Streiks an

Frankfurt/Main. Die Lokführergewerkschaft GDL hat trotz des noch bis Sonntag laufenden Streiks weitere Arbeitskampfmaßnahmen angekündigt. „Wir werden diese Maßnahme am Sonntag Punkt neun Uhr beenden und dann über weitere Maßnahmen beraten“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Grund dafür sei, dass die Bahn keine einzige Forderung der Gewerkschaft erfüllt habe. „Kommt in den nächsten Tagen wieder ein PR-Gag und gibt es keine Bewegung seitens der Bahn, werden unsere Mitglieder erneut streikbereit sein“, so Weselsky. Der aktuelle Streik sei ein „großer Erfolg“ und die meisten Bahnkunden hätten verstanden, worum es der Gewerkschaft gehe. Eine Umfrage der „Thüringer Landeszeitung“ zeigt dagegen, dass nur 21 Prozent der Deutschen Verständnis für die Streiks haben. 61 Prozent gaben in der Umfrage an, die Streiks als belastend zu empfinden.

Ramsauer will alle Lokführer verbeamten

Um Streiks bei der Deutschen Bahn in Zukunft zu vermeiden, plädiert der ehemalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) dafür, alle 20.000 Lokführer zu verbeamten. Der Chef des Bundestags-Wirtschaftsausschusses sagte der „Bild am Sonntag“: „Der exzessive Streik der GDL ist eine ungewollte Folge der Bahnreform. Wenn keine Vernunft einkehrt, müssen Lokführer wieder verbeamtet werden. Wir dürfen unser Land nicht lahmlegen lassen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird so gefährdet und beschädigt.“ Lokführer mit Beamtenstatus, derzeit rund 5000, fallen nicht unter den Tarifvertrag und dürfen nicht streiken. Sie wurden noch vor der Privatisierung der Bahn 1994 eingestellt. +++ fuldainfo