Galeria: Fuldas OB glaubt nicht an Schließung in der Barockstadt

Verdi: Wo ist jetzt René Benko?

Der Vorstand von Galeria Karstadt Kaufhof hat erneut ein Schutzschirmverfahren beantragt und dabei angekündigt, ein Drittel der 131 Filialen schließen zu wollen. Das führt zu einer akuten Gefährdung der noch mehr als 17.000 Arbeitsplätze im Unternehmen. Es geht jetzt um den Erhalt der Filialen und der Arbeitsplätze, so Verdi. Und es geht natürlich auch um die Attraktivität vieler Innenstädte, weil die GKK-Standorte an vielen Stellen einen Ankerpunkt für weitere Geschäfte, Handels- und Dienstleistungs-Unternehmen bilden.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld glaubt nicht an eine Schließung in Fulda. „Angesichts der Tatsache, dass der Galeria-Konzern erst vor Kurzem massiv in die Fuldaer Filiale investiert und bei der Wiedereröffnung der Filiale sein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Standorts betont hat, sind wir zuversichtlich, dass Fulda nicht zu den Standorten gehört, die von der Schließung bedroht sind“, so der Fuldaer OB Dr. Heiko Wingenfeld auf Nachfrage von fuldainfo.de. „Bei der Wiedereröffnung hieß es auch, dass Fulda zu den TOP5 der runderneuerten Filialen in Deutschland gehöre. Gleichzeitig befindet sich die Stadt Fulda im engen Austausch mit den Filialverantwortlichen vor Ort. Der Einkaufsstandort Fulda hat sich in den vergangenen Jahren trotz aller Herausforderungen als stark erwiesen. Die zuletzt erneut gestiegene Frequenz in der Fuldaer Innenstadt bietet auch Anlass zur Zuversicht. Die enormen Anstrengungen, die die Stadt Fulda in den vergangenen Jahren unternommen hat, um die Innenstadt als Kultur- und Erlebnisraum zu positionieren und damit auch Kundenfrequenz und Kaufkraft nach Fulda zu holen, diente nicht zuletzt auch dem Zweck, solche Häuser wie Galeria, die auch eine positive Ausstrahlungswirkung auf viele andere Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt haben, am Standort Fulda zu halten“, so Wingenfeld.

Verdi: Wo ist jetzt René Benko?

„Es ist das zweite Verfahren von GKK, bereits im Jahr 2020 hat es ein Schutzschirmverfahren mit Filialschließungen und Arbeitsplatzabbau gegeben. Damals haben sich die Beschäftigten auf einen Tarifvertrag auch zur Beschäftigungssicherung eingelassen und akzeptiert, dass deutlich unterhalb des Flächen-Tarifvertrags entlohnt wurde und dem Unternehmen auf diese Weise etliche Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden sind. Auch deshalb sind jetzt Wut und Enttäuschung bei den Beschäftigten besonders groß, weil der Eigentümer René Benko seine Zusagen, umfassend in die Häuser zu investieren, nicht eingehalten hat. Die Frage ist: Wo ist jetzt René Benko? Den Beschäftigten jedenfalls stellt er sich nicht. Für ver.di ist in dieser Situation klar: „Wir kämpfen mit den Beschäftigten um den Erhalt der Arbeitsplätze und Standorte. Wir verlangen, im Gläubigerausschuss vertreten zu sein, um die Interessen der Beschäftigten, die bereits erhebliche Tarifbestandteile in die Sanierung gesteckt haben, wirksam vertreten zu können. Wir haben zudem das Unternehmen zu Verhandlungen aufgefordert und erwarten auch hier kurzfristig eine Zusage“, so Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Schutzschirmverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). +++