Alsfeld: Vier Schüler besuchten Deisenroth & Söhne

Tage der Ausbildung: Vier Mal mehr Klarheit

Der Rundgang endet im Audi-Showroom mit einem Blick in die modernen Audi-Modelle. Katharina Schmitt, Personalreferentin, Sebastian Muhl (Dritter von links), Serviceleiter, und Auszubildender Georg (Zweiter von links), bedanken sich bei Kevin (von rechts), Luca, Kevin und Nikita für das Interesse am Betrieb und freuen sich auf ein mögliches Wiedersehen im Bewerbungsverfahre. Foto: C.Lips

Zwischen Hochvolt- und Systemelektronik, einem ausgebauten Motorblock, Teiledienst, Flottenservice oder Einstellung von Assistenzsystemen sind die vier Schüler Kevin, Nikita, Luca und Kevin noch etwas zurückhaltend. Das ist auch in Ordnung – denn um das alles kennenzulernen, sind sie im Rahmen der Tage der Ausbildung des Vogelsbergkreises bei Deisenroth & Söhne in Alsfeld zu Gast. Von Personalreferentin Katharina Schmitt, Serviceleiter Sebastian Muhl und dem Auszubildenden Georg, der im dritten Lehrjahr Kfz-Mechatroniker lernt, bekommen die vier Schüler aus Alsfeld und Umgebung an diesem Nachmittag einen intensiven Einblick ins Unternehmen.

In vierter Generation von Familie Deisenroth geführt, beschäftigt das Autohaus rund 215 Mitarbeiter an Standorten in Alsfeld, Hünfeld und Fulda. Insgesamt hat es dabei acht Marken im Portfolio, darunter beispielsweise VW, Audi, VW Nutzfahrzeuge, Seat, Cupra, Skoda, Vespa und Piaggio, berichtet Katharina Schmitt. „Von Neu- und Gebrauchtwagenverkauf über Service, Karosseriebau bis hin zur Lackiererei reicht unser Angebot.“ Das deckt sich mit dem Ausbildungsangebot bei Deisenroth & Söhne, bildet der Autospezialist doch im Bereich Kfz-Mechatronik, auch für System- und Hochvolttechnik, der Fahrzeuglackierung, dem Karosseriebau und Automobilverkauf sowie in der Lagerlogistik aus.

Die vier Gäste sind sich allerdings relativ schnell darüber einig, wohin für sie die Reise gehen könnte: Sie alle interessieren sich für den Beruf des Kfz-Mechatronikers, in dem sie sich ihre berufliche Zukunft vorstellen können. Was es dazu braucht? „Mindestanforderungen sind ein Realschul- oder ein guter Hauptschulabschluss. Außerdem sind Begeisterung und Verständnis für Technik, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, und Teamfähigkeit gern gesehene Voraussetzungen“, sagt die Personalreferentin. Denn dann fielen die dreieinhalb Jahre Berufsschule in Alsfeld oder Lauterbach, die Ausbildung im Betrieb, überbetriebliche Fortbildungen sowie die Prüfungen sehr viel einfacher, führt sie weiter aus.

Bei den Tagen der Ausbildung erhalten die vier eine Idee davon, wie eine Ausbildung in diesem Bereich aussehen könnte. Schließlich nehmen sich Katharina Schmitt, Serviceleiter Muhl und Azubi Georg beim Rundgang viel Zeit, die einzelnen Teilbereiche des Autohauses zu erläutern. Vom VW-Verkaufsraum geht es beim kleinen Rundgang zuerst ins Lager und den Teiledienst. Denn inmitten voller und hoher Regale mit Zahnriemen, Wischerblättern, Dichtungen, Betriebsstoffen und vielen weiteren Ersatzteilen, behalten die Mitarbeiter dort den Überblick und versorgen die Werkstatt mit dem Nötigen.

In der Werkstatt warten verteilt auf Hebebühnen verschiedene Herausforderungen auf die Mitarbeiter. „Von einem neuen Antriebsmodul für das E-Auto, einem Ersatzteil im Getriebe, dem Fehler in der Bordelektronik oder dem defekten Navigationsgerät – die Aufgabenbereiche unserer 16 Gesellen und 4 Azubis sind vielfältig“, umreißt Muhl. Von handwerklichem Geschick über Hochvoltelektronik bis hin zur Informatik sind die Mitarbeiter gefordert. „Allerdings mit einem eigenen Spezialgebiet“, ergänzt der Serviceleiter. Denn nach abgeschlossener Ausbildung wird versucht, nach Interessen, Stärken sowie Vorlieben den passenden Schwerpunkt für die Gesellen zu finden, und die Mitarbeiter gezielt fortzubilden, führt er weiter aus.

Doch damit das am Ende gelingt, braucht es von Anfang an eine erfolgreiche Zusammenarbeit. „Umso wichtiger ist es daher, Chancen zum Kennenlernen von Unternehmen und Ausbildungsberuf zu nutzen“, unterstreicht die Personalreferentin. Denn im Endeffekt sparen so Ausbildungsbetrieb und die Auszubildenden mitunter kostbare Zeit. „Geht man in die Ausbildung, und hat schon mal in Betrieb oder Beruf hineingeschnuppert, sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung sehr viel besser“, ist Schmitt sich sicher. Gerade in der Findungsphase könnte ein freiwilliger Besuch in einem Unternehmen – wie etwa bei den Tagen der Ausbildung – den Ausschlag geben, meint die Personalverantwortliche und freut sich auf ein mögliches Wiedersehen mit Kevin, Luka, Nikita und Kevin im Bewerbungsverfahren. +++ pm

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