Fulda erhielt offiziell Auszeichnung als erste Sternenstadt Deutschlands

Den Nachthimmel für Menschen wieder erlebbar machen

Fulda ist seit heute auch ganz offiziell Deutschlands erste „Sternenstadt“. Im Beisein von Hessens Umweltministerin Priska Hinz überreichte ein Vertreter der in den USA beheimateten sogenannten „International Dark-Sky Association“ (IDA) bei einem Festakt im Fuldaer Stadtschloss die entsprechende Auszeichnung („Dark-Sky-Community“) an Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und den Stadtbaurat der Stadt Daniel Schreiner. Die IDA würdigt mit dem Titel die Anstrengungen Fuldas im Kampf gegen die sogenannte Lichtverschmutzung. Ziel der Initiative ist es, den Nachthimmel wieder für mehr Menschen erlebbar zu machen.

Hessens Umweltministerin Priska Hinz gratulierte der Stadt zu der internationalen Auszeichnung. „Die in Fulda gefundenen Lösungen zeigen, dass ein großer Teil der Lichtverschmutzung mit einfachen Mitteln vermeidbar ist: Zum Beispiel mit dem vermehrten Einsatz von LED- Leuchten und der gleichzeitigen Abschirmung und dem Dimmen von Straßenlaternen in der Stadt. Fulda ist damit Vorreiter – nicht nur in Hessen, sondern in ganz Deutschland!“, sagte die Umweltministerin Priska Hinz heute in Fulda. Fulda ist die erste Kommune in Deutschland, die den Titel tragen darf. Weltweit ist Fulda die zweitgrößte Sternenstadt.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld wies auf die Komplexität der Bewerbung hin und sprach von einem „Kraftakt“, den die Stadt mit Bravour bewältigt habe. Gleichzeitig versicherte er, dass in der „Sternenstadt“ nachts niemand im Dunkeln über die Straße gehen müsse. „Wir verfolgen intelligente Lösungen bei der Beleuchtung von Flächen, Wegen und Gebäuden, die keine Einbußen bei der Sicherheit mit sich bringen.“

Auch Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda, betonte, nachhaltiger Umgang mit Licht sei das Gebot der Stunde. „Als technischer Dienstleister haben wir die veränderten Anforderungen an öffentliches Licht angenommen und verinnerlicht. Da der hessische Teil des Sternenparks Rhön größtenteils in unserem Netzgebiet liegt, sind wir mit den Zielen der IDA bereits vertraut. Das haben die vielen von uns in den vergangenen Jahren umgesetzten nachhaltigen Maßnahmen gezeigt.“

Dr. Andreas Hänel, höchster Repräsentant der Dark-Sky-Bewegung in Deutschland, überreichte den Titel ganz offiziell und gratulierte der Stadt für ihren mutigen und richtungsweisenden Schritt. Eine herzliche Gratulation kam auch per Videobotschaft von John Barentine, Director of Public Policy bei der International Dark-Sky Association (mit Sitz in Tucson, Arizona).

Die Auszeichnung Fuldas fiel mit dem Tag der internationalen „Earth Hour“ zusammen, an dem seit 2007 durch das Abschalten der Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten weltweit ein symbolisches Zeichen für den Klimaschutz gesetzt werden soll. Seit einigen Jahren hat die „Earth Hour“ zusätzlich noch eine Bedeutung als Mahnung gegen die Lichtverschmutzung bekommen. +++