Fulda besiegt Düsseldorf-Trauma

Fuldas Jonathan Groth (Foto: Dr. Stephan Roscher).

Fulda. Dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gelingt am 12. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) der erste Erfolg gegen Dauerrivale Borussia Düsseldorf seit fast vier Jahren. Der SV Werder Bremen verpasst es derweil, den Rückstand auf den Tabellenführer zu verkürzen, während der 1. FC Saarbrücken TT neuer Zweiter ist. Der TSV Bad Königshofen überholt den ASV Grünwettersbach.

Riesenjubel in der Fuldaer HUBTEX-Arena: Erstmals seit dem 23. Februar 2014 gelang dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell am 12. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) wieder ein Sieg gegen Borussia Düsseldorf – der beinahe sogar erdrutschartig ausgefallen wäre. Denn nachdem Abwehr-Ass Wang Xi die Gastgeber vor 850 Zuschauern in Führung gebracht hatte, gelang dem Dänen Jonathan Groth, was in der TTBL bisher nur wenigen Spielern gelang: ein Sieg gegen Timo Boll. Mit 3:2 schlug der amtierende Doppel-Europameister Düsseldorfs Topstar, dem nach seiner Wettkampfpause ungewohnt viele leichte Fehler unterliefen. „Die Stimmung war einfach unfassbar, ein geiles Gefühl“, so Groth im Freudentaumel. Mit einem 0:2 im Rücken trat nach der Pause für Düsseldorf dann ausgerechnet Stefan Fegerl an den Tisch, der in dieser Saison oft unglücklich verlor. Nicht so an diesem Nachmittag. „Dass Stefan uns noch einmal zurück gebracht hat, war in zweifacher Hinsicht wichtig“, resümierte Borussia-Trainer Danny Heister. „Einerseits für Stefan selbst, andererseits aber auch, dass Timo dadurch noch ein Spiel machen konnte.“ Zwar glich Boll gegen Wang Xi zum 2:2 aus, Groth krönte sich schließlich jedoch gegen Källberg endgültig zum Mann des Tages. Die zweite Saisonniederlage des Rekordmeisters bliebt allerdings ohne Folgen.

Denn der SV Werder Bremen musste im Kampf um die Play-off-Plätze einen Rückschlag hinnehmen. Ausgerechnet gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt, dem in dieser Saison bisher herzlich wenig gelingen wollte, verloren die Norddeutschen am Sonntagnachmittag mit 2:3. „Natürlich schmerzt die Niederlage“, musste der wiedergenesene Bastian Steger zugeben. „Nach meinen Magen-Darm-Problemen war meine Vorbereitung auf das Spiel sicher nicht optimal. Daher bin ich froh, dass ich zumindest das zweite Einzel gewinnen konnte und wir so die Chance auf den Gesamtsieg hatten.“ Dass daraus nichts wurde, lag an einem überragenden Benedikt Duda. Denn sowohl Steger als auch Omar Assar schlug der deutsche Nationalspieler jeweils ohne Satzverlust. „Basti und ich kennen uns in- und auswendig“, so Duda anschließend. „Wir trainieren in Düsseldorf regelmäßig gemeinsam und liefern uns normalerweise immer einen Fünfsatz-Krimi. Gegen Assar hatte ich zuvor noch nie gespielt. Daher bin ich sehr froh, über meine beiden 3:0-Siege.“ Die einzige Bremer Führung war zuvor dem Ägypter Assar gelungen, der im ersten Einzel gegen Alvaro Robles für einen gelungenen Gäste-Auftakt sorgte. Ganz wesentlich für Bergneustadts ersten Saisonerfolg seit dem 6. Spieltag war auch die Leistung von Neuzugang Kamal Achanta, dem gegen Robles der erste Erfolg im Schwalbe-Dress gelang.

Saarbrücken ohne Mühe

Der 1. FC Saarbrücken TT fuhr im Westerwald dagegen den nächsten Pflichtsieg ein. Gegen Tabellenschlusslicht TTC Zugbrücke Grenzau hatten die Saarländer nur im ersten Einzel des Nachmittags Probleme. So brachte Kirill Gerassimenko die Gastgeber mit einem Fünfsatzerfolg gegen Bojan Tokic etwas überraschend in Führung. Ein weiterer Spiel- oder gar Satzgewinn sollte Grenzau jedoch in der Folge nicht mehr gelingen – auch weil Routinier Constantin Cioti an Position drei neben sich stand. Denn gegen ihn gewann auch Ergänzungsspieler Tomas Polansky aus Saarbrückens Zweitligareserve sein Einzel glatt und stellte somit die Weichen auf Auswärtssieg. „Tomas hat heute schon zum zweiten Mal in dieser Saison beim Stand von 1:1 ein ganz wichtiges Spiel gewonnen“, lobte Patrick Franziska, dessen Team dank Bremens Patzer auf Platz zwei springt. „Er hat super gespielt und mir damit den Weg geebnet.“ Gegen Gerassimenko, der am Ende regelrecht einbrach, hatte Franziska schließlich keinerlei Mühe und ließ nur zehn Punkte des jungen Kasachen zu. „Schade, dass Kirill seine Leistung aus dem ersten Spiel nicht mehr bestätigen konnte“, haderte Jörg Schlichter. „Am Ende war das Spiel dann schneller vorbei, als wir wollten. Ich hätte bei 2:2 das letzte Einzel gerne noch gespielt.“

In Unterfranken wurde es gespielt, das entscheidende letzte Einzel. Und wie: Erst nach fünf umkämpften Sätzen zwischen dem Japaner Mizuki Oikawa und dem deutschen Nationalspieler Ricardo Walther stand der TSV Bad Königshofen als Sieger fest. „Mizuki war nach den japanischen Meisterschaften unglaublich müde“, so TSV-Trainer Koji Itagaki. „Sein erstes Spiel war noch nicht so gut. Doch dann haben wir seine Taktik umgestellt und er hat einen tollen Kampf geliefert.“ An dessen Ende ein knapper 3:2-Heimerfolg gegen den ASV Grünwettersbach und damit bereits der vierte Saisonsieg des Aufsteigers stand. Zuvor hatte Darko Jorgic mit einer erneut starken Leistung die übrigen beiden Punkte beigesteuert, nachdem er zum Auftakt Walther und im Spitzeneinzel auch Dang Qiu schlagen konnte. „Nach dem knappen ersten Sieg hatte ich einen starken Kopf. Außerdem waren die Fans heute einfach wieder unglaublich“, freute sich Jorgic, der am Saisonende nach Saarbrücken wechseln wird und mit dem TSV in der Tabelle am ASV vorbeizieht. Den 12. Spieltag bringen am morgigen Montagabend (19.30 Uhr) die TTF Liebherr Ochsenhausen und der Post SV Mühlhausen zum Abschluss. +++ pm

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