Forsa-Umfrage: Union erholt sich etwas

Die Werte für die anderen Parteien bleiben dagegen unverändert

Wahltrend

Berlin. Vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat sich die Union aus CDU und CSU einer Forsa-Umfrage zufolge bundesweit wieder etwas erholen können und im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zugelegt: Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, käme sie laut „Stern“-RTL-Wahltrend auf 33 Prozent, liegt damit allerdings immer noch 8,5 Prozentpunkte unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2013.

Die Werte für die anderen Parteien bleiben dagegen unverändert: Für die SPD würden sich weiterhin 23 Prozent der befragten Wahlberechtigten entscheiden, für die Grünen elf Prozent, für die Linke acht Prozent, für die AfD 13 und für die FDP sechs Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen sechs Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 26 Prozent, zwei Punkte weniger als in der Vorwoche. Die Wahl in Berlin sei nicht in erster Linie eine Abstimmung über die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel gewesen, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. „Hier wurde vor allem über den Zustand der Parteien vor Ort geurteilt – und dieses Urteil war für die früheren Volksparteien SPD und CDU vernichtend.“

So stellt die SPD mit den Stimmen von gerade mal 14,2 Prozent der insgesamt fast 2,5 Millionen Berliner Wahlberechtigten erneut den Regierenden Bürgermeister, während sich für die CDU nur noch 11,6 Prozent aller Wahlberechtigten entschieden. Damit, so Güllner, setze sich ein Trend fort, der in den urbanen Regionen der Republik schon länger zu beobachten sei. Seit der zweiten Hälfte der 60er Jahre verloren CDU oder CSU bei den Kommunalwahlen in den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern rund 44 Prozent ihrer einstigen Wähler, die SPD sogar 59 Prozent. „Die sogenannten Volksparteien sollten ihren drastischen Vertrauensverlust in den Großstädten endlich ernst nehmen – sonst schrumpfen sie auch auf Bundesebene weiter“, so Güllner. +++