Forsa sieht Linke als drittstärkste Kraft

Die SPD bleibt im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 23 Prozent

Berlin. Die Linke legt in der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa in der Wählergunst zu: Im Wahltrend, den das Institut für das Magazin „Stern“ und den Fernsehsender RTL erstellt, gewinnt sie im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt hinzu und wäre mit zehn Prozent drittstärkste Kraft. Die Union aus CDU und CSU büßt einen Punkt ein auf 37 Prozent. Die SPD bleibt im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 23 Prozent. Die AfD hält ihre neun Prozent, FDP und Grüne verharren weiterhin bei jeweils acht Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen fünf Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 26 Prozent, zwei Punkte weniger als noch in der Woche zuvor. Bei der Kanzlerpräferenz legen sowohl SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz als auch Angela Merkel (CDU) jeweils um einen Prozentpunkt zu. Wenn der Regierungschef direkt gewählt werden könnte, würden sich laut Umfrage 22 Prozent aller Wahlberechtigten für Schulz entscheiden und 48 Prozent für Merkel. Bei den eigenen Anhängern klettert Schulz` Wert um sechs Punkte auf 74 Prozent, während Merkel bei den Unionsanhängern einen Punkt hinzugewinnt – allerdings auf 94 Prozent. Für den Wahltrend wurden vom 4. bis 8. September 2017 insgesamt 2.505 Bundesbürger befragt. Die Auswahl der Befragten sei „repräsentativ“, teilte das Institut mit.

BpB: Wahl-O-Mat über zehn Millionen Mal genutzt

Der von der Bundeszentrale für politische Bildung eingerichtete Wahl-O-Mat hatte bis Mittwoch über zehn Millionen Nutzer und könnte damit den Rekord von 2013 brechen, als er rund 13,2 Millionen Mal genutzt worden war. Das teilte die Bundeszentrale der „Berliner Zeitung“ mit. Der Präsident der Bundeszentrale, Thomas Krüger, sagte dem Blatt, das Spielen des Wahl-O-Mat sei inzwischen „demokratischer Volkssport“ geworden. „In der Vergangenheit haben wir festgestellt, dass bei Wahlen mit hoher Politisierung der Wahl-O-Mat besonders stark nachgefragt wird. Man kann also durchaus behaupten, dass wachsende Nutzungszahlen beim Wahl-O-Mat ein Ausdruck wachsender Politisierung sind“, so Krüger. „Aber da gibt es auch Wechselwirkungen. Der Wahl-O-Mat hat seine Nutzungszahlen in der Vergangenheit ja auch in weniger stark politisierten Zeiten gesteigert. Und wir wissen aus zahlreichen Umfragen, dass der Wahl-O-Mat zur Politisierung beiträgt, in dem er Menschen über die Themen der Wahl miteinander ins Gespräch bringt und Anlass ist, sich intensiver mit dem einen oder anderen Thema – oder auch der einen oder anderen Partei – zu befassen“, sagte Krüger weiter. „Bei der Bundestagswahl 2013 haben sich nach unseren Umfragen knapp fünf Prozent der Wahl-O-Mat-Nutzer durch den Wahl-O-Mat zur Stimmabgabe motivieren lassen – also hochgerechnet über eine halbe Million Menschen. Wenn wir in diesem Jahr wieder ähnliche Werte erreichen, dann ist das schon eine Größenordnung, die für den Wahlausgang, vor allem aber für die demokratische Legitimation der Gewählten, eine gewisse Bedeutung hat.“ +++