Festspielintendant Hinkel stellte Programm der 69. Bad Hersfelder Festspiele vor

„Der Prozess“ von Franz Kafka und Musical „Funny Girl“ im Sommer 2019 in der Stiftsruine

Der Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel, präsentiert im Rahmen der 69. Bad Hersfelder Festspiele im Zeitraum vom 5. Juli bis 1. September 2019 Geschichten voller Liebe und Wiederstand. Zur Eröffnung der Festspiele wird er „Der Prozess“ von Franz Kafka in der Stiftruine inszenieren. „Kafkas Roman war selten so aktuell wie heute“, sagt er zu seiner Wahl für die Eröffnungspremiere der 69. Bad Hersfelder Festspiele. „Der Prozess ist eine Hymne an die Fantasie, ein Hohelied der Liebe aus heiterem Himmel, ein Irrgarten, eine Komödie im Dunkeln, ein fiebernder Weckruf über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen“, ergänzt er.

Fest der Poesie des Scheiterns

[dropshadowbox align=“right“ effect=“lifted-both“ width=“40%“ height=““ background_color=“#f1f7fd“ border_width=“1″ border_color=“#125ba8″ ]Der Vorverkauf für die Bad Hersfelder Festsiele 2019 beginnt am 15. November 2018. Karten sind in der Ticket-Zentrale Bad Hersfeld, allen Eventim-Vorverkaufsstellen sowie online erhältlich. [/dropshadowbox]Den Prozess hat Joern Hinkel eigens für die Bühne der Bad Hersfelder Stiftsruine bearbeitet: „Kafka ist ein lustvoller Beschwörer der kleinen Absurditäten des Alltags, ganz klar ein Vorbild für die peniblen Wortverwicklungen eines Loriot, für den schwarzen Humor der Coen-Brüder oder die surrealen Traumlandschaften eines René Magritte. Sein Prozess ist ein Fest der Poesie des Scheiterns, ein Sammelsurium außergewöhnlicher Liebesszenen in leeren Gerichtssälen, dunklen Gängen, Nachbarszimmern, Büros und verwinkelten Küchenschränken, ein Zeremoniell des bürokratischen Irrsinns, ein schillerndes Panoptikum zärtlicher, hilfloser, finsterer, lebenshungriger Figuren und ein Plädoyer gegen die Verletzung der Grundrechte“, betont Hinkel.

Was Josef K. an seinem 30. Geburtstag widerfährt, ist nur der Beginn einer atemberaubenden, irrwitzigen Odyssee. Kafkas Prozess, einer der ersten Psychothriller der Weltliteratur, sprüht vor komischen, absurden Situationen, ist manchmal tiefsinnig und traurig, aber genauso naiv und verspielt. Dass Kafka ein begeisterter Kinogänger und Witze-Erzähler war, merkt man den slapstickhaften Szenerien hier ganz besonders an.

Der Bankangestellte, Josef K., wird am Morgen seines 30. Geburtstages in seinem Schlafzimmer verhaftet. Die beiden Herren, die plötzlich im Auftrag des Gerichts neben seinem Bett stehen und ihm genüsslich sein Frühstück wegessen, nennen ihm keine Gründe dafür. Vergeblich versucht er, herauszufinden, weshalb er angeklagt wurde. Auf seiner fieberhaften Suche nach den Gründen irrt er durch ein mysteriöses Gerichtsgebäude, dessen Kanzleien such auf den Dachböden heruntergekommener Mietskasernen befinden. Am Ende findet er sich in einer leeren Kathedrale wieder: hier sucht er nach Klarheit, nach Erlösung, doch selbst der Kaplan arbeitet im Auftrag des Gerichts…

„Funny Girl“ und die Wiederaufnahmen von „Hair“ sowie „Shakespeare in Love“

„Funny Girl“ ist das neue Musical der Festspielsaison 2019 (Premiere: 12. Juni 2019). Stefan Huber – zuletzt hat er das Musical „Titanic“ im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele in der Stiftsruine inszeniert – bringt im Rahmen der 69. Bad Hersfelder Festspiele die Geschichte der Fanny Brice auf die Bühne der Stiftsruine. Die Entwicklung eines unscheinbaren Mädchens zu einem Star, vom hässlichen Entlein zum Broadway-Schwan. Alle Träume scheinen in Erfüllung zu gehen. Eine große Karriere, ein wunderbarer Mann, der sich dann aber als ruinöser Spieler entpuppt…

Viele kennen die Geschichte und die Songs aus Funny Girl aus den Filmen mit Barbra Streisand und wissen: mitreißende Songs wie Poeple, eine berührende Story, aber auch bissiger Humor erwartet sie im kommenden Sommer. Auch die musikalische Leitung von Christoph Wohlleben und das Live-Orchestra garantieren wieder höchste Qualität.

„Shakespeare in Love“ in der Regie von Antoine Uitdehaag hat das Publikum im Sommer 2018 amüsiert, berührt und überzeugt. In der Komödie geht es um die Begegnung zwischen dem jungen Will Shakespeare, der unter einer Schreibblockade leidet und Viola, die Schauspielerin werden möchte. Aber zur Zeit Shakespeares ist eine Frau auf der Bühne undenkbar. Viola schafft es. Als Mann verkleidet. Der junge Shakespeare schreibt, inspiriert von ihr wie im Rausch: eine große Liebesgeschichte, die traurig endet („Romeo und Julia“) und gleich darauf eine heitere Liebeskomödie, in der nun sogar die Hauptfigur „Viola“ heißt, die ein gutes Ende findet („Was ihr wollt“).

Alle Vorstellungen der letzten Festspielsaison waren umjubelt und ausverkauft. In der kommenden Saison wird Shakespeare in Love erneut gezeigt (Premiere: 6. Juli 2019).

Auch das Musical „Hair“ – inszeniert von Regisseur Gil Mehmert – war in der vergangenen Saison erfolgreich und ausverkauft. Mehmert hat das erste Rock-Musical der Geschichte 50 Jahre nach seiner Uraufführung für die Zuschauer von heute neu in Szene gesetzt, voller Humor und historischer Anspielungen; In der ersten Spielhälfte nicht ohne ironische Distanz, in der zweiten Hälfte mit theatralischer Wucht und Kriegsbildern. Auch dieser Wunsch vieler Musicalfans wird erfüllt: Hair wird im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele 2019 erneut gezeigt (Premiere: 16. August 2019).

Annett Louisan konzertiert im Rahmen der 69. Bad Hersfelder Festspiele

Auch in der kommenden Festspielsaison werden im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele wieder Live-Konzerte angeboten. Ein Termin wird schon heute bekanntgegeben: Annett Louisan, eine der erfolgreichsten deutschen Popsängerinnen tritt am 29. Juli 2019 in der Stiftsruine auf. Mit ihrem Mix aus Chanson und Pop made in Germany, nimmt Annet Louisan nicht nur künstlerisch eine Ausnahmestellung ein. Über 10 Jahre nach ihrem Debüt gehört sie zu den prägendsten Persönlichkeiten der deutschen Popmusik und gibt mit ihren Liedern immer wieder neue Impulse. Ihre sechs Alben platzierten sich durchgehend in den Top 10 der deutschen Charts.

Mutige Attraktionen von hoher Bandbreite

Auch der Bürgermeister der Stadt, Thomas Fehling, freut sich mit diesem Angebot auf die nächsten Bad Hersfelder Festspiele: „Die 69. Saison der Bad Hersfelder Festspiele bietet wieder mutig Attraktionen mit hoher Bandbreite an. Zwischen Josef K. und Annett Louisan liegt wahrlich ein weites Feld, unterschiedlicher könnte es kaum sein. Mir scheint, dass das neue Programm von Joern Hinkel jede Menge Impulse vermitteln wird – für irritierende, betörende und vor allem großartige Festspiel-Momente.“

Das Programm für Kinder, Jugendliche und die ganze Familie sowie die Inszenierung im Schloss Eichhof wird demnächst bekanntgegeben. +++ pm/ja