Familienbündnis informierte über Gesundheitsaspekte im Ehrenamt

Lauterbach. Das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ im Vogelsberger „Familienbündnis“ ist der Frage nachgegangen, ob es im Ehrenamt besondere gesundheitliche Risiken gibt und wie man sich gegebenenfalls schützen kann. „Übertriebene Sorge ist fehl am Platz“ war eine der zentralen Aussagen von Renate Meudt, der Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, die sehr praxisnah vor allem über Infektionsrisiken referierte.

Am Beispiel der beginnenden Grippesaison sprach sie insbesondere die Themen Hygiene und Impfungen an. Durch gründliches Händewaschen mit Seife ließen sich Krankheitserreger schon zu 90 Prozent beseitigen. Und nach einer Behandlung mit Desinfektionslösung bleibe nur noch ein sehr geringer Rest übrig, sodass das eigene Infektionsrisiko, etwa durch Berührung von Mund oder Augen mit der eigenen Hand deutlich reduziert sei. Damit sei aber auch die Gefahr, andere etwa beim Händeschütteln zu infizieren, ebenfalls deutlich gemindert.

Grundsätzlich stelle die unverletzte Haut für Krankheitserreger praktisch eine unüberwindbare Hürde dar. Weil man im Ehrenamt eher nicht mit Körperflüssigkeiten in Berührung komme, spielten Erkrankungen wie HIV (AIDS) oder infektiöse Gelbsucht (Hepatitis A und B) praktisch keine Rolle. Als weiteren Schutz vor Infektionen betonte Meudt die Bedeutung von Impfungen. So könnten mit der jährlichen Grippeschutzimpfung schwere Krankheitsverläufe bis hin zu Todesfällen vermieden werden.

Die Impfungen schützen nicht nur für die aktuelle Grippesaison, sondern auch noch nach Jahren, wenn wieder ähnliche Grippeviren auftreten. Die Medizinerin empfahl, mit dem Hausarzt über Auffrischungen früherer Impfungen zu sprechen, um den Schutz zum Beispiel gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten (Pertussis) zu sichern. Zwar stelle Keuchhusten bei Erwachsenen kein großes Gesundheitsrisiko dar, die Betroffenen könnten aber Schwangere vor der Entbindung oder Säuglinge anstecken, die schwer erkranken könnten.

In diesem Zusammenhang ging Meudt ausführlich auf das Thema Tröpfcheninfektion ein. Hier komme es zu einer Verbreitung von Krankheitserregern etwa beim Husten oder Niesen über die Luft. Deshalb gebe es ein erhöhtes Ansteckungsrisiko dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen träfen. Eine Infektion entstehe, wenn Erreger über die Atemwege auf die Schleimhäute gelangten und sich dort vermehrten.

„Wenn Sie gewisse hygienische Grundregeln beachten und sich um ausreichenden Impfschutz kümmern, können Sie ohne Bedenken Ihrem Ehrenamt nachgehen. Außerdem dürfte Sie Ihr gesunder Menschenverstand zusätzlich schützen“, gab die Leiterin des Gesundheitsamtes den Ehrenamtlichen mit auf den Weg. +++ fuldainfo

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