Fachverband Biogas zeichnet Biothan-Anlage als „Biogasanlage des Monats“ aus

Freude über die Auszeichnung: Arnt Osterfeld, Regionalgruppensprecher von Fachverband Biogas, überreicht die Urkunde an Geschäftsführer Uwe Sauerwein und Prokurist Christoph Bien. Foto: RhönEnergie.

Die Biothan-Anlage der RhönEnergie Gruppe auf dem Finkenberg bei Kleinlüder ist vom Fachverband Biogas als „Biogasanlage des Monats Dezember“ ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde die Anlage wegen ihrer besonders positiven Wirkung auf das Klima. Die Biothan-Anlage hat bereits zuvor zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

„Wir würdigen damit das kluge und innovative Konzept. Es gibt im weiten Umkreis keine vergleichbare Anlage“, sagte Arnt Osterfeld, Regionalgruppensprecher des Fachverbands Biogas und Vorstandsmitglied des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) Hessen, bei der Übergabe der Urkunde. „Aus Abfällen Energie für die Region zu gewinnen – das ist wirklich großartig.“

Der Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe, Martin Heun, erklärte, er freue sich sehr über die erneute Auszeichnung. „Sie ist eine weitere Bestätigung für unseren Einsatz für den Klimaschutz: Die Biothan nutzt ausschließlich Reststoffe. Wir waren mit der Anlage beim Start im Oktober 2012 bundesweit Pionier. Bis heute ist sie ein viel beachtetes Leuchtturmprojekt für regenerative Ideen, auf das wir sehr stolz sind“, sagte Heun.

Nach Angaben des Unternehmens werden biogene Reststoffe üblicherweise entsorgt. Pro Kopf fallen in Deutschland jährlich rund 130 Kilogramm Bioabfälle an. Damit gehe jedoch ein erheblicher Teil der in den Abfällen enthaltenen Energie verloren. In der Biothan-Anlage würden sowohl die Energie als auch die Nährstoffe aus den organischen Reststoffen nahezu vollständig genutzt. Das bei der Vergärung entstehende Biogas werde unmittelbar zu Biomethan veredelt. Herkömmliche Biogasanlagen, die das erzeugte Gas verstromen, erreichten einen deutlich niedrigeren Wirkungsgrad.

In der Anlage werden jährlich rund 26.000 Tonnen Lebensmittelabfälle, etwa 22.000 Tonnen Inhalt aus der Biotonne sowie rund 7.500 Tonnen Garten- und Parkabfälle energetisch genutzt, um daraus marktfähiges Biomethan zu erzeugen. Dabei kommen nach Angaben der Betreiber keine nachwachsenden Rohstoffe zum Einsatz. Ziel sei es von Beginn an gewesen, vollständig auf sogenannte Nawaros zu verzichten und ausschließlich organische Reststoffe zu verwenden. Die Biothan GmbH sei daher nicht von der Diskussion „Tank oder Teller“ betroffen, da für den Betrieb der Anlage keine Nahrungsmittel angebaut werden.

Der Geschäftsführer der Biothan GmbH, Uwe Sauerwein, sieht darin das Erfolgsrezept der Anlage. „Bei uns geht nichts verloren. Die organischen Reststoffe werden vollständig in Wertstoffe umgewandelt: in Bioerdgas oder Düngeprodukte. Umweltgerechter und wirtschaftlicher kann man Bioabfälle nicht nutzen“, sagte Sauerwein.

Bei der Veredelung des Biogases werden dem Rohbiogas in einem speziellen Verfahren direkt vor Ort Schwefel, Kohlendioxid und Wasser entzogen. Dadurch steigt der Methananteil auf über 96 Prozent. Mit dem so erzeugten Biomethan aus Nass- und Trockenvergärung können rechnerisch rund 2.400 Haushalte mit Heizenergie versorgt werden. Zusätzlich werde der Gesamtwirkungsgrad der Anlage dadurch erhöht, dass sämtliche flüssigen und festen Gärprodukte, überwiegend als Dünger, weiterverwendet werden.

Auf dem Gelände der Anlage wird zudem Solarstrom erzeugt. Dort befinden sich drei Photovoltaik-Dachflächenanlagen sowie eine große Freiflächenanlage. Ein großer Teil des Eigenstrombedarfs der Biothan-Anlage kann dadurch nach Unternehmensangaben regenerativ gedeckt werden, überschüssiger Strom wird in das Netz eingespeist. +++


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