EDAG hat heute den Bericht über das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht. Die Umsatzerlöse lagen mit 781,3 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau von 792,3 Millionen Euro. Während die Segmente Vehicle Engineering und Electrics/Electronics den Umsatz um 2,5 Prozent bzw. 11,1 Prozent steigern konnten, verzeichnete das kleinste Segment, Production Solutions, hingegen einen Umsatzrückgang von 28,1 Prozent. Das bereinigte EBIT lag in der Folge mit 33,0 Millionen Euro unterhalb des Vorjahreswertes von 53,5 Millionen Euro. Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 4,2 Prozent (Vorjahr: 6,8 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern wurde im Geschäftsjahr 2019 durch die Entwicklung im Segment Production Solutions sowie der Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen belastet und sank auf 7,0 Millionen Euro (Vorjahr: 23,7 Millionen Euro).
Der Free Cash-Flow stieg im vierten Quartal signifikant an und lag auf Jahressicht bei 55,1 Millionen Euro (Vorjahr 69,6 Millionen Euro). Die Netto-Finanzverschuldung (ohne Leasing) konnte zum Jahresende auf 71,0 Millionen Euro verringert werden (Vorjahr: 79,2 Millionen Euro). Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte EDAG weltweit 8.488 Mitarbeiter (Vorjahr: 8.641 Mitarbeiter).
„Das Geschäftsjahr 2019 ist für die EDAG sehr heterogen verlaufen. Positive Entwicklungen gab es in den beiden größten Segmenten. Insbesondere Electrics/Electronics hat sich durch unsere internationale Expertise und ein hohes Maß an digitaler Innovationskraft positiv entwickelt und den Umsatz deutlich steigern können. Herausforderungen haben sich hingegen im Segment Production Solutions ergeben und Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich gemacht. Wir haben in dieser Phase des Umbruchs konsequent gehandelt und unser Unternehmen weiter auf die Anforderungen der Zukunft ausgerichtet.
Das Jahr 2020 stellt uns mit dem Ausbruch von SARS-CoV 2 vor gänzlich neue Herausforderungen. In der aktuellen Situation steht für uns der Schutz unserer Beschäftigten und unserer Geschäftspartner sowie die Absicherung des operativen Geschäfts an erster Stelle. Wir arbeiten mit unseren Kunden eng und vertrauensvoll an Maßnahmen, die die wirtschaftlichen Auswirkungen minimieren. Ziel all unserer Tätigkeiten ist es, EDAG sicher durch die vor uns liegenden Herausforderungen zu führen und mit gestärkten Strukturen hieraus hervorzugehen“, erläutert Cosimo De Carlo, CEO der EDAG Gruppe.
Der Markt für Engineering Dienstleistungen ist weiterhin von einer hohen Dynamik geprägt. Mit einem wachsenden Fokus auf eine CO2-Reduzierung wird die Entwicklung alternativer Antriebsformen massiv beschleunigt. Trendthemen wie hochautomatisiertes Fahren und datenbasierte Geschäftsmodelle machen vollkommen neue Fahrzeugarchitekturen erforderlich. Die Vielzahl an Antriebsvarianten werden flexible und vernetzte Smart Factories unabdingbar machen. All diese Entwicklungen treiben die Nachfrage nach Entwicklungsdienstleistungen und führen mittel- und langfristig zu erheblichen Chancen. Auf der anderen Seite führen globale Handelsstreitigkeiten, stark rückläufige Absatzzahlen und vor allem nun die Folgen der SARS-CoV-2 Pandemie zu massiv negativen Auswirkungen auf den Automobilmarkt.
Im Geschäftsjahr 2020 wird vor diesem Hintergrund mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet, der sich im schlechtesten Fall bis zu einem erheblichen Rückgang auf die Ertragslage auswirken kann. Wesentlicher Werttreiber im Geschäftsmodell der EDAG sind kundenspezifische Entwicklungsprojekte und -dienstleistungen, deren Aufrechterhaltung – unabhängig von Produktionsstillständen bei Kunden – die Wertschöpfung und Gesamtleistung maßgeblich beeinflussen. Die Geschäftsleitung überprüft mögliche Auswirkungen auf das Geschäft laufend und stellt mit umfassenden Maßnahmen sicher, dass der Schutz der Beschäftigten und der Fortgang des Geschäftsbetriebs in den Konzerngesellschaften gewährleistet sind. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung am 24. Juni 2020 in Anbetracht der aktuell bestehenden Herausforderungen vorschlagen, für das Jahr 2019 auf die Auszahlung einer Dividende zu verzichten. +++