Ecclestone: „Formel 1 wird geführt wie Filiale von Starbucks“

Es ist immer jemand da

Monaco. Der ehemalige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat harsche Kritik an den Geschäftsgebaren seiner Nachfolger vom US-Medienkonzern Liberty Media geübt. „Die Formel 1 wird geführt wie eine Filiale von Starbucks. Es ist immer jemand da, der noch mal Milch in den Kaffee kippt. Bei jeder Angelegenheit ist immer jemand ansprechbar, obwohl die Abläufe schon immer so funktioniert haben“, sagte der 86-Jährige Brite der „Welt am Sonntag. Den Vorwurf von Chase Caray, Manager von Liberty Media, der mit Ecclestones` fast 50-jähriger Arbeit hart ins Gericht ging, kontert der Brite mit dem ihm typischen Sarkasmus: „Vielleicht hätte ja der Mann, der seit einem halben Jahrhundert die Fäden in den Händen hielt, seinen Job anders machen müssen. Vielleicht ist aber auch das Denken und Handeln der Amerikaner, prinzipiell alles zu ändern, der richtige Weg? Wissen Sie, ich habe die Formel 1 immer so gemangt, dass die Anteilseigner davon profitieren. Und das nicht zu wenig. Die Anteile der Formel 1 sind dadurch sehr hochwertig“, sagte Ecclestone. „Und genau darum, so denke ich jedenfalls, hat Liberty Media sie auch gekauft. Das Unternehmen hätte sie ganz sicher nicht erworben, wenn ich meinen Job nicht so gut gemacht hätte. That`s it“Š“ Nach einem Rat sei Ecclestone von Chase Caray, der ihn zu Jahresbeginn überraschend als Geschäftsführer des Formula One Managements rausgeworfen hatte, noch nie gefragt worden. „Er braucht mich nicht. Er weiß, was er tut – jedenfalls sagt er das. Außerdem ist er noch von Menschen umgeben, die auch von sich behaupten, dass sie wissen, was sie tun.“ +++