Berlin. Zu einem ernüchternden Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Test von 14 kostenlosen und kostenpflichtigen E-Mail-Diensten: Außer einem einzigen Maildienst – nämlich Mailbox.org – speichern alle Dienste die E-Mails im Klartext auf ihren Servern. Das bedeutet: Selbst wenn, wie von jedem zweiten Maildienst im Test, die Nachricht auf dem Transportweg zwischen den Servern mit SSL verschlüsselt wird, so liegt sie auf den Servern der Übertragungskette immer noch im Klartext vor.
Zwar sind E-Mails mit SSL (steht für Secure Sockets Layer, also „Transportwegverschlüsselung“) sicherer als ohne, aber dieser Schutz ist nur ein teilweiser Schutz. Das sollte E-Mail-Nutzern bewusst sein. Denn eines haben die Nachrichten über Sicherheitslecks und Computereinbrüche deutlich gemacht: Kein Server ist hundertprozentig sicher. Deshalb ist es besser, wenn Daten nicht im Klartext auf den Servern der Mailanbieter liegen.
Wer denkt, dass der Schutz bei kostenpflichtigen Mail-Diensten grundsätzlich besser ist als bei kostenlosen, der irrt. Das zeigt der Test. Die Bezahl-Versionen von Web.de und GMX beispielsweise sind zwar funktionaler und bieten mehr Speicherplatz als die kostenlosen Mailkonten der beiden Anbieter. Aber sie bieten weder einen besseren Datenschutz noch eine höhere Sicherheit als die kostenlosen Versionen.
Tipp der Tester: Wer bei seinen E-Mails Wert auf Datenschutz legt, ist mit deutschen Anbietern wie beispielsweise 1&1, Web.de und GMX besser bedient als mit amerikanischen. Deutsche Anbieter speichern Nutzerdaten und E-Mails auf Servern in Deutschland und unterliegen deutschem Datenschutzrecht. Für AOL, Gmail, Outlook.com und Yahoo hingegen gilt amerikanisches Recht. Und damit der „Patriot Act“, der US-Unternehmen zur Herausgabe aller Daten an Behörden verpflichtet – unabhängig vom Serverstandort. +++ fuldainfo