Das DIW-Konjunkturbarometer für August malt ein düsteres Bild für die deutsche Wirtschaft. Mit einem weiteren Rückgang auf 83,4 Punkte entfernt sich das Barometer immer weiter von einem gesunden Wachstum. Die Aussichten für das dritte Quartal bleiben gedämpft, ein Aufschwung ist nicht in Sicht.
Eine schwächelnde Weltwirtschaft, insbesondere in China und Europa, bremst die deutschen Exporte und lässt Unternehmen zögern, zu investieren. Hinzu kommen hohe Zinsen, die trotz der Zinswende der EZB noch immer Investitionen bremsen. Einzig der private Konsum, gestützt durch stabile Inflation und steigende Einkommen, könnte die Wirtschaft etwas stabilisieren.
Besonders kritisch ist die Lage in der Industrie. Die Produktion stagniert, Aufträge gehen zurück und die Stimmung ist schlecht. Die Unternehmen können noch nicht von der Zinswende profitieren, die Nachfrage bleibt schwach und Investitionen fehlen. Auch im Dienstleistungssektor trübt sich die Stimmung ein, vor allem die Erwartungen an zukünftige Geschäfte sind rückläufig.
Das stockende Wachstum spiegelt sich auch im sinkenden Konsumentenvertrauen wider. Viele Haushalte sparen lieber, anstatt Geld auszugeben, was den privaten Konsum im zweiten Quartal sogar schrumpfen ließ. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert sich ebenfalls, die Arbeitslosigkeit steigt und es gibt weniger offene Stellen.
Insgesamt zeigt der Bericht ein besorgniserregendes Bild der deutschen Wirtschaft. Die Kombination aus globaler Schwäche, hohen Zinsen und einer lahmenden Industrie macht einen Aufschwung unwahrscheinlich. Es bleibt abzuwarten, ob der private Konsum die Wirtschaft stützen kann, während die Politik nach Lösungen sucht, um das Wachstum wieder anzukurbeln. +++