DIHK lehnt schnelle neue Hilfe für Stromkonzerne ab

Berlin. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich gegen die schnelle Einführung von neuen Hilfen für die Stromkonzerne ausgesprochen. „Wir sollten nicht zu schnell Kapazitätsmechanismen einführen“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der „Rheinischen Post“. „Weitgehende Festlegungen auf staatliche ,Schattenkapazitäten‘ führen zu hohen Kosten, die am Ende die Stromabnehmer nicht zuletzt in der Wirtschaft zahlen müssen“, warnte Dercks.

Kraftwerksbetreiber wie RWE, Eon und viele Stadtwerke dringen darauf, dass die Bundesregierung rasch neue Hilfen für Gas- und Kohlekraftwerke einführt, die eigentlich stillgelegt werden müssten. Viele dieser Kraftwerke sind wegen des starken Zuwachses der erneuerbaren Energien unrentabel. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD aber festgelegt, die Kraftwerksbetreiber künftig dafür zu entlohnen, dass sie Kraftwerkskapazitäten weiter bereithalten, um notfalls Stromengpässen begegnen zu können. Gegen einen solchen neuen Kapazitätsmarkt wachsen jedoch die Vorbehalte. Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hatte sich bereits skeptisch geäußert. „Es wäre ein schwerer Fehler, neue Finanzhilfen für alte, schmutzige Kraftwerke einzuführen“, sagte auch Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Das Bundeswirtschaftsministerium will einen Gesetzentwurf erst Ende 2016 vorlegen. +++ fuldainfo

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