Dieter Kolb: „Aufnahme von Flüchtlingen ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe“

Eichenzell/Rönshausen. Auf einer Bürgerinformationsveranstaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen in der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung im Industriepark Rhön im eichenzeller Ortsteil Welkers im Landkreis Fulda am Montagabend verdeutlichte der Bürgermeister der Gemeinde Eichenzell Dieter Kolb (parteilos), dass die Aufnahme von Flüchtlingen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, der auch die osthessische Gemeine Eichenzell im Landkreis Fulda nachkommen müsse.

Bürgerinformationsveranstaltung„Wir als Gemeinde, müssen zur Aufnahme der Flüchtlinge – genauso einen Solidarbeitrag leisten, wie andere Gemeinden. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der nicht nur der Staat alleine gefordert ist. Nur, wenn wir alle ‚mit anpacken‘, können wir dieser großen Aufgabe gerecht werden“, so Bürgermeister Dieter Kolb in seinen Begrüßungsworten. Die Erstaufnahmeeinrichtung als Außenstelle des Regierungspräsidiums Gießen/ Regierungspräsidiums Kassel, steht in erster Linie in der Verantwortlichkeit der Gemeinde Eichenzell. Wie Kolb mitteilte, dürfe sich aber die Gemeinde Eichenzell – auch, wenn diese – in erster Linie nicht für die geplante Erstaufnahmeeinrichtung im Industriepark zuständig ist – dieser gewaltigen Aufgabe nicht entziehen.

Glücklich darüber, dass sich schonFragen in der Bürgerinformationsveranstaltung einige, freiwillige Helfer, bei ihm gemeldet haben, ist der Bürgermeister von Eichenzell zuversichtlich, dass sich auch in Eichenzell Viele finden werden, die sich bereit dazu erklären, den ankommenden Flüchtlingen, das Leben in der Erstaufnahmeeinrichtung – welches sicherlich kein leichtes sei – zu erleichtern. Eine Liste, in diese sich hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger eintragen können, wurde am gestrigen Abend bereits in Umlauf gegeben. Wie Kolb an dieser Stelle darlegte, soll hierzu aber noch eine gesonderte Informationsveranstaltung zur Koordination stattfinden.

Fragen in der BürgerinformationsveranstaltungZum aktuellen Stand der Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern in der Gemeinde – verkündete Kolb, dass man ursprünglich plante, in der Kerngemeinde – im Bereich der ehemaligen Gärtnerei Link – 12 Wohnanlagen entstehen zu lassen, in dieser 60 Personen untergebracht werden sollten. Auch die Grundvorstellung, Flüchtlinge in den Räumlichkeiten der Rönshausener Gaststätte „Tor zur Rhön“ unterzubringen, wird nicht realisiert. Korrekt sei nach des Bürgermeisters, dass 60 Asylbewerber in die ehemalige Gaststätte „Rehberg“ in Lütter untergebracht werden sollen. Der Vertrag hierzu (Kontingente des Landkreises) soll voraussichtlich am 1. März 2016 in Kraft treten.

Hermann-Josef KlüberDiese Unterkunft, habe laut des Eichenzeller Bürgermeisters, einen anderen Charakter, in dessen Kontext „die Integration von Flüchtlingen“ in den Vordergrund rücke. Wichtig war es Dieter Kolb seinen Bürgerinnen und Bürgern mitzuteilen, dass der Vermieter der Flächen der Erstaufnahmeeinrichtung im Industriepark Rhön – nicht von sich aus „aktiv geworden“ und in diesem Sinne „an die Hessische Landesregierung herangetreten sei“, sondern habe „ausschließlich eine konventionelle Annonce“ aufgegeben. Durchaus besorgniserregend gab sich Kolb, als er preisgab, dass – seit der Bekanntgabe „Flüchtlinge im Industriepark Rhön“ – der Vermieter mitsamt Familie Anfeindungen und Beschimpfungen ausgesetzt sei.

Dieter Kolb„Für so etwas habe ich überhaupt kein Verständnis! Ausländerfeindliche Parolen werde ich nicht zulassen“, so Kolb auf gestriger Bürgerinformationsveranstaltung, der hinzufügte: „Ich werde heute Abend keine Grundsatzdebatte darüber führen, warum die derzeitige Flüchtlingssituation so ist, wie sie ist.“ Das Containerdorf im Industriepark Rhön wird voraussichtlich ab dem 15. Dezember 2015 ca. 450 Flüchtlingen als Erstaufnahmelager dienen. Als Gesprächspartner fungierten der Regierungsvizepräsident des Regierungspräsidiums Kassel Hermann-Josef Klüber, Kurt Ulrich Heldmann, dieser unter anderem für die Koordination des ehrenamtlichen Engagements zuständig ist sowie der Polizeidirektor des Polizeipräsidiums Osthessen Bernhard Jäger. Einige Kommunalpolitiker – unter anderem des Gemeindevorstandes – sowie der Gemeindevertretung wohnten gestrigem Informationsabend bei. Zur Informationsveranstaltung waren rund 500 Bürgerinnen und Bürger gekommen. +++ fuldainfo | jessica auth

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5 Kommentare

  1. Das Erstaufnahmelager in Eichenzell Welkers steht wie viele andere Einrichtungen im Landkreis Fulda unter der Prämisse:

    Möglichst weit weg von der deutschen Bevölkerung.

    Und am Besten umzäunt man das Lager noch mit NATO-Stacheldraht, damit weder Rechtsradikale hinein, noch zu Sexorgien und Belästigung sowie Anschlägen bereite Ausländer heraus können. Was für ein Schwachsinn!

    SO wird Integration nie gelingen!

    Aber unsere heimischen Politiker glauben offenbar alle, daß sie die nächste Kommunalwahl verlieren werden, wenn sie sich ehrlicher und besser um die Flüchtlinge kümmern würden.

    Nochmal: Das sind ausnahmslos Menschen, die vor Gewalt und Verfolgung geflüchtet sind. Aber alle Dumpfbacken in Deutschland glauben, daß wegen diesen Menschen das Abendland untergeht.

    Ich lege allen, die glauben, daß dort nur Monster untergebracht sind, mal nahe, ein solches Lager selbst zu besuchen und mit den Menschen dort ins Gespräch zu kommen. Denn nur so werden aus Fremden Bekannte. Und aus Bekannten vielleicht sogar mal Freunde.

    Wenn man weiterhin Einheimische und Flüchtlinge voneinander fernhält wird es nur zu genau dem kommen, was eigentlich alle verhindern wollen: Streit und Gewalt.

    Es wäre wesentlich besser, wenn man endlich anfangen würde, aufeinander zuzugehen. Von BEIDEN Seiten!

    Und hört endlich auf, vom Sessel aus zu beurteilen, was dort für Menschen leben.

    Und, liebe Politiker: fangt endlich an, diese Menschen INMITTEN der Städte unterzubringen. Nur wenn man diese Leute jeden Tag sieht, kommt man vielleicht auch mit ihnen ins Gespräch.

    Und nur dann wird sich so manche Furcht in Luft auflösen.

    Denkt immer daran: Fear always finds its victim – Furcht findet immer ihr Opfer!

    • realitätsfremder Träumer … schau Dir mal die lokalen Nachrichten an .. die strotzen vor Berichten über rohe Gewalt, sexuelle Übergriffe auf Frauen, unvermittelte Prügelattacken gegen Jugendliche und Rentner … nicht selten werden die Täter als Bewohner von Ersteinrichtungen identifiziert. Hier trifft eine verrohte Kultur mit frauenfeindlichem Weltbild auf eine inzwischen hilflose Gesellschaft mit weichgespültem Helfersyndrom.

      • Realitätsfremd sind diejenigen, die nur das glauben, was sie glauben wollen. Die Einzelfälle wie in Köln gleich auf alle Flüchtlinge übertragen. Die sich ihre Infomationen ausschließlich über fremdenfeindliche Portale wie Facebook (Heimstadt der Nazi-Szene) oder den Kopp-Verlag oder gleich aus Moskau besorgen. Und die JEDE Lüge glauben, wenn sie nur in ihr rückwärts gewandtes Weltbild passt.

        Mit solchen Leuten kann man nie und nimmer rational diskutieren.

  2. Na Super! Wo soll das denn noch alles enden? Nur auf eine Laune von Frau Merkel hin, wird hier das ganze Land in Aufruhr gebracht, nein, sogar ganz Europa! Der Dank sind dann No Go-Zonen und Parallelgesellschaften ohne Ende! Die nächsten Wahlen kommen bestimmt, und ich wähle diesmal radikal…verlasst Euch darauf!

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