Der Paket- und Logistikriese DHL (Deutsche Post) erwartet zuverlässige Zustellungen im Weihnachtsgeschäft. Das sagte Vorstandschef Tobias Meyer der „Rheinischen Post“ und dem „Bonner General-Anzeiger“. „DHL ist gut gerüstet zum Starkverkehr und zum Weihnachtsgeschäft“, erklärte Meyer.
An Spitzentagen würden „über 12 Millionen Sendungen“ transportiert, die aktuelle Saison laufe „sehr gut“. Es sei reibungslos gelungen, 10.000 Saisonkräfte einzustellen, so Meyer. „Wir haben bundesweit, aber auch in Regionen mit ehemals knappem Arbeitsangebot wie Süddeutschland, sehr viel mehr Bewerbungen für freie Stellen als früher. Wir freuen uns zwar über die vielen Bewerbungen, aber sie zeigen die wirtschaftlichen Probleme unseres Landes.“
Meyer räumte ein, dass es Schwächen bei der Zustellung in Deutschland gebe. „Im Sommer hatten wir regional Qualitätsprobleme. Dies vor allem daher, weil die Mengen volatiler und schwerer vorhersagbar sind. Die gleichmäßige Grundauslastung im Brief fällt weg, Werbe- und Verkaufsaktionen spielen relativ gesehen eine größere Rolle.“ Das mache „die betriebliche Planung schwieriger“. Es sei trotzdem richtig, dass der Konzern rund 8.000 Stellen abbaue in Deutschland. „Fakt ist, dass die Briefvolumina weiter sinken und die Paketmengen stark schwanken. Der Stellenabbau von etwa vier Prozent der deutschen Belegschaft war vor diesem Hintergrund unternehmerisch notwendig“, so Meyer. „Wir können kein Personal auf Vorrat halten, wenn Mengen fehlen.“
Porto-Erhöhung niedrig
Der DHL-Konzern zeigt sich davon überzeugt, dass die Portoerhöhung im Januar zu niedrig gewesen sei. „Einfach auf niedrige Portopreise zu setzen und uns immer enger zu regulieren, halten wir für riskant, wenn gleichzeitig der privat finanzierte, flächendeckende Universaldienst aufrechterhalten werden soll“, sagte DHL-Vorstandchef Tobias Meyer der „Rheinischen Post“ und dem „Bonner General-Anzeiger“ weiter. In anderen Ländern wie Dänemark sei der universelle Postdienst bereits abgeschafft worden, bei DHL sei im Inland ein höheres operatives Ergebnis nötig als die erwarteten eine Milliarde Euro, um das Pakete- und Briefgeschäft mit neuen Standorten zusammenzuführen. „Um die nötigen Investitionen zu stemmen, brauchen wir hierzulande ein operatives Ergebnis von rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr.
Eine Rendite dieser Größenordnung sieht das neue Postgesetz auch vor. Mit der aktuellen Regulierungspraxis lässt sich das nicht erreichen“, sagte Mayer. Er hält daran fest, dass Unternehmen im Weihnachtsgeschäft und vergleichbaren Wochen mit „Starkgeschäft“ Zuschläge für den Versand von Paketen zahlen müssen. „Wir müssen unser Netzwerk mit hohen Investitionen so ausbauen, dass es auch an den wenigen Spitzentagen gut funktioniert. Das ist teuer. Die Unternehmen, die dann an den Spitzenzeiten tatsächlich Pakete versenden, tragen seit diesem Jahr einen Teil der Mehrkosten mit“, erklärte er. Eine Ausnahme für kleine Versender lehnt er ab, denn dann könne DHL eine Klage drohen. +++









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