Deutsche Wirtschaft stagniert im vierten Quartal 2019

Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum zum Jahresende verlangsamt

Die deutsche Wirtschaft hat im vierten Quartal 2019 stagniert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) blieb preis-, saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum dritten Quartal des vergangenen Jahres mit 0,0 Prozent unverändert, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach ersten Berechnungen am Freitag mit. Im Verlauf des Jahres hatte es nach einem schwungvollen Beginn im ersten Quartal (+0,5 Prozent) und einem Rückgang im zweiten Quartal (-0,2 Prozent) zunächst eine leichte Erholung im dritten Quartal gegeben (+0,2 Prozent). Diese fiel nach aktuellen Berechnungen auf Basis neu verfügbarer statistischer Informationen um 0,1 Prozentpunkte stärker aus als im November 2019 gemeldet.

Daraus ergibt sich für das gesamte Jahr 2019 ein preisbereinigtes und kalenderbereinigtes Wachstum des BIP von 0,6 Prozent, so das Statistikamt weiter. Im Vergleich zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) kamen aus dem Inland gemischte Signale: Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben verloren nach einem sehr starken dritten Quartal zum Jahresende deutlich an Dynamik. Bei den Investitionen war das Bild zweigeteilt: Während in Ausrüstungen deutlich weniger investiert wurde als im dritten Quartal, legten die Bauinvestitionen und die Investitionen in sonstige Anlagen weiter zu, so das Bundesamt. Die außenwirtschaftliche Entwicklung dämpfte im vierten Quartal die Konjunktur: Nach vorläufigen Berechnungen wurde preis-, saison- und kalenderbereinigt etwas weniger exportiert als im dritten Quartal. Die Importe von Waren und Dienstleistungen legten dagegen zu.

Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum zum Jahresende verlangsamt: Das preisbereinigte BIP stieg im vierten Quartal 2019 um 0,3 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2018 (kalenderbereinigt: +0,4 Prozent), so die Statistiker weiter. Im dritten Quartal 2019 war der Anstieg mit +1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (kalenderbereinigt: +0,6 Prozent) noch stärker ausgefallen. Nach aktuellem Rechenstand gab es zum Jahresende 2019 rechnerisch einen geringfügigen statistischen Überhang von +0,1 Prozent. Beim statistischen Überhang handelt es sich um die Veränderungsrate des BIP, die sich für das Jahr 2020 schon dann ergäbe, wenn das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP in allen Quartalen dieses Jahres gegenüber dem vierten Quartal 2019 unverändert bliebe. Die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2019 wurde von 45,5 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren rund 300.000 Personen oder 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, so das Bundesamt. +++