Corona: CDU, SPD und FDP kritisieren Massenparty in Berlin

Kanzleramtschef wegen steigender Infektionszahlen besorgt

Nach der Party in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Berlin, bei der Tausende Menschen feierten, und die von der Polizei aufgelöst wurde, wird scharfe Kritik laut. „Corona lässt sich nicht ignorieren oder wegtanzen. Nur Disziplin hilft. Das ist anstrengend für alle. Aber so haben wir es bisher geschafft den Virus unter Kontrolle zu halten. Spaß rechtfertigt keine Gefährdung anderer“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Gitta Connemann, zu T-Online.

Auch ihr Kollege Mathias Middelberg, innenpolitischer Sprecher der CDU, kritisierte die Veranstaltung. „Ich verstehe gut, dass man an warmen Sommerabenden mit Freunden im Park feiern will. In Corona-Zeiten sind Massenpartys wie die am Wochenende in Neukölln aber unverantwortlich. Die Feiernden müssen sich klar machen: Sie gefährden nicht nur sich, sondern auch viele andere, weil sich das Virus so leicht und unbemerkt verbreitet.“ Der Sprecher des Seeheimer Kreises der SPD, Dirk Wie  se, sagte: „Das Coronavirus ist nicht weg. Wir sollten darum alle weiter verantwortungsvoll mit der aktuellen Lage umgehen.“ Die Bilder vom Wochenende zeigten, dass dies bei einigen nicht angekommen sei. Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, übt ebenfalls Kritik. „Natürlich wollen junge Menschen feiern und tanzen, aber solche Partys sind gefährliche Superspreading-Events. Daher sollte sich jedermann von ihnen fernhalten. Notfalls müssen die Sicherheitsbehörden sie unterbinden.“ Die Gefahr neuer lokaler Ausbrüche sei „sonst zu groß.“

Kanzleramtschef wegen steigender Infektionszahlen besorgt

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat sich besorgt über steigende Corona-Infektionszahlen in Deutschland geäußert. Es gebe „Anlass zur Sorge“, sagte Braun am Montagnachmittag in Berlin. „Auch das Robert-Koch-Institut hat am Freitag bereits zum Ausdruck gebracht, dass sie besorgt sind über die Entwicklung der Corona-Zahlen in Deutschland.“ Einerseits seien Ausbrüche in Betrieben ein Problem. Der CDU-Politiker appellierte an die Unternehmen in Deutschland, Hygienekonzepte umzusetzen. Zudem gebe es aber auch in mehreren Regionen kleinere Ausbrüche, die zum Beispiel auf Familienfeiern oder Reiserückkehrer zurückzuführen seien. Alle müssten sich weiter an die „wesentlichen Grundregeln halten, die die Verbreitung des Coronavirus eindämmen“, so Braun. Dazu zähle unter anderem die Einhaltung eines Mindestabstands und der Hygieneregeln sowie das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. Ziel müsse es sein, dass die Infektionszahlen „am Ende des Sommers auf einem möglichst niedrigen Stand sind“, sagte der Kanzleramtschef.

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