Condor-Chef ermuntert Lufthansa zu Übernahme-Verhandlungen

Erneute Beeinträchtigungen im Flugverkehr erwartet

Der Chef der Fluggesellschaft Condor, Ralf Teckentrup, kann sich eine Übernahme seiner Airline durch die deutsche Lufthansa vorstellen. Er könne diese Ideen nachvollziehen, sagte Teckentrup den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. „Wir fliegen im kommenden Winter von Frankfurt aus mit 16 Maschinen. Das würde zur Lufthansa passen“, so der Condor-Chef weiter. Wenn die Lufthansa Interesse habe, „sollte sie sich bei unserer Muttergesellschaft Thomas Cook melden, die sich überlegt, die Airlines des Konzern zu verkaufen“. Der Vorstandschef der Lufthansa, Carsten Spohr, hatte jüngst entsprechende Andeutungen gemacht. „Wir sind eine Gesellschaft, die kerngesund ist und Geld verdient“, sagte Teckentrup zu diesen Überlegungen. „Wer uns kauft, will mit der Airline etwas anfangen. Deshalb bin ich entspannt und guter Laune“, so der Condor-Chef weiter.

Erneute Beeinträchtigungen im Flugverkehr

Condor-Chef Ralf Teckentrup erwartet auch für dieses Jahr wieder Beeinträchtigungen im Flugverkehr während der Reisezeit. Bei den Sicherheitskontrollen an den Flughäfen gebe es noch immer Engpässe: „Prozesse, Organisation und Verantwortlichkeiten – da muss noch deutlich nachgebessert werden“, sagte der Manager den Zeitungen weiter. Die Produktivität an den Airports sei im Vergleich zu anderen europäischen Ländern „auf keiner zufriedenstellenden Qualitätsstufe“. Schlangen mit hohen Wartezeiten seien die Folge. „Hier ist eindeutig die Politik gefragt“, so der Condor-Chef weiter. An diesem Donnerstag kommen Politiker und Vertreter von Airlines, Airports und Flugsicherung zu einem Spitzentreffen in Hamburg zusammen. Nach dem Flug-Chaos im Sommer mit vielen Verspätungen und Flugstreichungen war auf einem ersten Luftfahrtgipfel vor einem knappen halben Jahr ein Sofortprogramm mit 25 Punkten besch lossen worden, mit dem die Zuverlässigkeit im Flugverkehr gesteigert werden soll. Der Condor-Chef sieht zudem die Flugsicherung als weitere Achillesferse der Branche: Die Behörden hätten unterschätzt, wie stark die Nachfrage im europäischen Luftverkehr wachsen würde, sagte Teckentrup, der auch Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) ist. Kurzfristig lasse sich das nicht mehr ändern. „Wir haben zu wenig Lotsen. Das wird auch 2020, 2021 und 2022 so sein“, sagte er. Zusätzlich eingestelltes Personal in den Flugsicherungen könne erst nach einer Ausbildung von mindestens vier Jahren den regulären Dienst antreten. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erwartet für 2019 eine weitere Steigerung der Flugbewegungen im deutschen Luftraum um bis zu vier Prozent. Schon 2018 wurde mit 3,4 Millionen Flügen ein Rekord verzeichnet. „Mein Eindruck ist, dass das gesamte System der Flugbewegungen über Deutschland an eine Grenze gekommen ist und schneller instabil wird“, sagte de r Condor-Chef den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen