CDU-Generalsekretär erwartet kein Weihnachtsfest in gewohnter Form

Sechs Regionen mit Sieben-Tage-Inzidenz über 300

Paul-Ziemiak (CDU) Foto: JU

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak macht den Menschen in Deutschland wegen der Corona-Pandemie wenig Hoffnung auf ein Familien-Weihnachtsfest in gewohnter Form. „Weihnachten wird nicht so wie in den vergangenen Jahren“, sagte Ziemiak in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“. Weihnachten werde stattfinden, aber wie und in welcher Form und welche Regeln beachtet werden müssen – das könne man jetzt noch nicht sagen, so Ziemiak.

Der CDU-Generalsekretär zeigte Verständnis für die Sorgen der Menschen um das Familienfest: „Wenn man nicht zusammenkommen kann, gerade mit Oma und Opa und den Enkelkindern, das wäre wirklich ein harter Einschnitt.“ Das wolle keiner. Und deswegen arbeite man daran, „dass wir uns möglichst so vorbereiten, dass das auf jeden Fall möglich ist.“ Nur: Versprechungen machen, das könne keiner. Auf die Frage, ob die Bundesregierung ähnlich wie die Gewerkschaft der Polizei bei einer Verlängerung des November-Lockdowns auch „unfriedlich e Weihnachten“ befürchtet, sagte Ziemiak: Er könne alle verstehen, die jetzt wirklich belastet seien durch die Maßnahmen und die sagen: „Mensch wie lange geht denn das eigentlich noch“. Das gehe „uns doch allen im Alltag so“. Aber der Grund dafür sei nicht die Politik, der Grund dafür sei das Virus. Dieses Weihnachtsfest werde ein ganz besonders harmonisches – weil man erlebt habe in der Gesellschaft, was „wir gemeinsam bewirken können“, so der CDU-Politiker. Bis Weihnachten sei es das oberste Ziel, das Infektionsgeschehen zu bekämpfen: „Wir haben heute schon wieder über 18.000 Neuinfektionen. Die Zahl ist immer noch sehr, sehr hoch. Die Intensivbetten werden stärken in Anspruch genommen.“ Die nächsten Wochen und Monate würden jetzt die schwierigsten. Aber es gebe Grund zur Hoffnung, dass diese Zeit absehbar ein Ende habe, so Ziemiak.

Sechs Regionen mit Sieben-Tage-Inzidenz über 300

In Deutschland überschreiten mittlerweile sechs Regionen die Marke von 300 Corona-Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, die am Mittwochvormittag veröffentlicht wurden. Spitzenreiter ist der oberbayerische Landkreis Traunstein mit einer Inzidenzzahl von 382,9. Einen Inzidenzwert von 200 überschreiten 51 deutsche Regionen, zwei mehr als am Vortag. Die Zahl der Gebiete mit einer Inzidenzzahl von mindestens 100 stieg um drei auf 271. Insgesamt gibt es 370 Corona-Risikogebiete in Deutschland. Sie überschreiten also einen Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Das sind fünf Corona-Hotspots weniger als am Vortag. Am wenigsten betroffen ist aktuell der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (19,4). Das RKI betrachtet die zwölf Berliner Bezirke separat – demnach gibt es insgesamt 412 ausgewiesene Gebiete.

NRW-Ministerpräsident gegen „Denunziantentum“ bei Corona-Verstößen

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will nicht, dass Bürger ihre Nachbarn wegen möglicher Vergehen gegen die Corona-Auflagen ausspähen. „Ich halte nichts davon, seine Nachbarn zu beobachten und zu zählen, ob da jetzt zwei oder fünf Leute zum Kaffee kommen, um dann die Polizei zu rufen“, sagte Laschet dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er habe auch nichts davon gehalten, „dass manche im Frühjahr die Polizei gerufen haben, um spielende Kinder auf dem Spielplatz zu melden, als das damals verboten war“, so der Ministerpräsident. Das sei ein Klima, was man in Nordrhein-Westfalen nicht brauche. „Wir müssen uns im privaten Leben vor Denunziantentum hüten. Das macht mehr kaputt, als das es rettet“, fügte Laschet hinzu. Wenn aber in einer Kellerkneipe 200 Menschen eine ausufernde Party feiern würden, sei das etwas anderes: „Dagegen muss man vorgehen und den Ordnungsbehörden einen Hinweis geben“, so der CDU-Politiker. +++