Fulda. Das Trianel Gas- und Dampfkraftwerk in Uentrop, steht möglicherweise vor dem Aus. Die Betriebsstunden des Kraftwerks sollen im Vergangenen Jahr drastisch eingebrochen sein und es werden in 2015 weitere enorme Verluste erwartet. Das Unternehmen prüft jetzt alle Optionen, darunter auch diese, das Kraftwerk auf Zeit einzumotten. Ende März wird die Gesellschafterversammlung zusammenkommen, dann würden für eine Entscheidung, alle Zahlen auf dem Tisch liegen. fuldainfo hat den Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Günter Bury gefragt, wie er die Situation bewertet. Das heimische Unternehmen ist am Gaskraftwerk Hamm-Uentrop beteiligt.
„Moderne Gas- und Dampfkraftwerke, wie das Trianel Gas- und Dampfkraftwerk Hamm (TGH), leiden besonders, unter dem, an den Strombörsen andauernden Strompreisverfall und das, obwohl sie zu den energieeffizienten und emissionsärmsten Kraftwerken gehören. Darum werden derzeit alle Optionen für den Betrieb analysiert. Möglichkeiten sehen wir zum Beispiel, in der Optimierung der internen Prozesse, aber auch in der Überprüfung, aller Liefer- und Dienstleistungsverträge. Wir arbeiten deshalb an einer vertraglichen Umstrukturierung der Kraftwerksbeteiligung TGH. Das Ziel dieser Umstrukturierung ist es, die mit der Beteiligung bisher zusammenhängende, langfristige Verpflichtung zur Stromabnahme aus dem Kraftwerk („Abnahmeverpflichtung“) zu beenden, weil diese dauerhafte Abnahme, nicht mehr wirtschaftlich ist.
Damit würden dann auch die mit der Stromabnahme verbundenen Verluste wegfallen. Das Kraftwerk selbst, kann dann bei günstigen Marktsituationen flexibel eingesetzt werden, so genannte „Regelenergie“ für schwankende Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien am Markt anbieten, oder auch temporär, still stehen. All das würde dann ab 2016, in Bezug auf TGH, keine Mehrbelastungen oder Drohverlustrückstellungen mehr bei der RhönEnergie Fulda bedeuten. Die hier beschriebene, marktgerechte Flexibilität des Einsatzes des Trianel Gaskraftwerks in Hamm-Uentrop, ist also eine durchaus, für die RhönEnergie Fulda, positive Entwicklung, erklärte Bury gegenüber fuldainfo. +++ fuldainfo

Die Zahlen sind nicht von mir, es könnte also sein, dass sie stimmen ;) Schauen Sie mal auf http://www.ag-energiebilanzen.de oder ähnlichen Seiten nach, da findet sich das so. Das hat auch mit aktuellen Gesetzesänderungen etc. wenig zu tun, sondern liegt am generellen Turnaround des gesamten Energieerzeugungssystems in Deutschland, der mit der Energiewende angestoßen wurde. Da wirken auf eine ganze Reihe von Playern enorme Sachzwänge. Wenn Märkte dieser Größenordnung in Bewegung geraten, kommt einiges durcheinander. Das alles wird in den nächsten Jahren weiterhin dazu führen, dass wir an der Börse sehr billigen Strom in riesigen Mengen haben, die Verbraucherpreise aber kontinuierlich steigen.
Offenbar startet die Rhönenergie unter Herrn Bury derzeit eine Charmingoffensive, damit dann im Mai, wenn Bury (hoffentlich) geht, alles schön rosig aussieht.
DAS ist auch jetzt im Wahlkampf wichtig, da der CDU Kandidat Wingenfeld in seiner Funktion als ehem. Aufsichtsratmitglied einige der Fehlentscheidungen der letzten Jahre mitgetragen hat. Daher möchte man jetzt im Wahlkampf das problematische Thema ÜWAG, Beteiligungen und die erneuerbaren Energien weitestgehend ausblenden.
Mal sehen, ob sich der Wähler bzw. ÜWAG Kunde täuschen lässt.
Jeder, der in der Rhön wohnt und einen Breitbandanschluss der Rhönenergie hat, weiß wahrscheinlich aus eigener leidvoller Erfahrung, das man
Inkompetenz auch mit der besten Marketingabteilung nicht kompensieren kann!!!
Gute Nacht, liebe ÜWAG!
Ihre prognostizierte Entwicklung der erneuerbaren Energien ist zwar wünschenswert aber nach der derzeitigen Gesetzeslage leider wenig realistisch. Aber so schnell wie sich Gesetze in dem Bereich ändern ist alles möglich, nur nicht mit der aktuellen Regierung.
Versuchen wir das mal mit unserer alten, verrosteten Glaskugel: 2015 beträgt der Anteil EE am Strommix ca. 26%. Beim prognostizierten Wachstum wird er spätestens 2020 bei 48% liegen, spätestens 2050 theoretische 100% betragen. Der Ausstieg der letzten neun alten AKW nimmt uns 2015, 2017 und 2019 je 1300 MW, danach ca. 4000 MW 2021 und nochmal 4000 MW 2022. D.h. schon 2020 ist der Wegfall der AKW kompensiert, also noch ein bis zwei Jahre vor dem Ausstieg. Durch den Zuwachs an Biogas etc. wird der EE-Mix auch zunehmend grundlastfähiger. Der Bedarf an nur nachrangig produzierenden fossilen KW auch für Spitzenlast- und Regelbedarf sinkt somit weiter kontinuierlich. D.h. im Ergebnis, eine Bedarfslücke, für die Hamm produzieren könnte, ist gar nicht mehr absehbar, vielmehr wird der Strompreis an den Börsen weiter stark unter Druck bleiben. Der gestaffelte und mittelfristig absehbare Ausstieg aus der Kernenergie ist aufgrund der Nachrangigkeitsregelung also keine Chance für die Betreiber von fossilen KW, ihr Geschäftsmodell zu sanieren, weil die EE dafür viel zu dynamisch wachsen.
Am Samstag wurde in der FZ eine große Stellenanzeige für einen Journalisten / PR-Redakteur von Sprecher Bury geschaltet.
Um diese Art Presseerklärungen zu produzieren wird also unbedingt weitere Verstärkung benötigt? Das ist schon deshalb interessant, weil gleichzeitig ein beachtlicher Personalabbau angekündigt ist.
Auf weitere PR-Redakteure und schleierhafte Pressemeldungen können alle locker verzichten. Die Rhön Energie ist doch kein Zeitungsverlag sondern nur ein Gas und Stromnetzbetreiber.
Das obige Statement sollte wieder mal positiv klingen, beinhaltet aber nach Klotsches plausibler Analyse wieder eine wirtschaftliche Katastrophe.
Das Gaskraftwerk Hamm ist die Töchtergesellschaft einiger Stadtwerke, wie der Rhönenergie Fulda. Beim Bau der Kraftwerke, da gilt auch für das Kohlekraftwerk, wurden umfassende Abnahmeverpflichtungen eingegangen und zwar zu Konditionen die sicherstellen, dass der Betrieb des Kraftwerks wirtschaftlich ist. Da der Strompreis an der Börse immer weiter fällt, wird die Abnahme der Strommengen zum Problem für die Muttergesellschaften, also die Stadtwerke.
1. Der Umstand, dass die Abschaltung des Gaskraftwerkes geprüft wird (und wohl kommen wird) zeigt, dass die Stadtwerke nun davon ausgehen, dass es keinen Ausgleich für die Bereitstellung von Kapazitäten seitens der Bundesregierung geben wird (das wurde seitens der Rhönenergie bisher immer vorgebracht) und die Situation am Strommarkt weiter schlecht bleibt.
2. Auch bei Stilllegung des Kraftwerkes fallen dauerhaft Verluste an. Der Kapitaldienst (Zins, Tilgung) bleibt, Abschreibungen müssen erwirtschaftet werden. Außerdem muss das Kraftwerk natürlich Grundgewartet werden etc. Wenn dieser Weg gewählt wird, werden die Stadtwerke als Muttergesellschaften dafür aufkommen müssen. Dann werden aus Verlusten aus Strombezugsverträgen Verluste aus Beteiligungen in der Bilanz der RE.
3. Die Abnahmeverpflichtungen waren das Sicherungsinstrument gegenüber den Banken, die dadurch ihr Finanzierungsrisiko reduzieren konnten, wahrscheinlich auch günstigere Zinsen bieten konnten. Wenn die Banken einer Umstrukturierung zustimmen sollten, dann mit Sicherheit nur, wenn die Stadtwerke als Muttergesellschaften für die Verluste in adäquater Weise aufkommen.
ich lach mich kaputt- burry sieht wohl alles positiv. liegt wohl daran das seine tage gezählt sind.
EINMOTTEN müssen Burys Nachfolger wahrscheinlich alles, was der jemals neu angefangen hat.
Interessant und beruhigend an der ganzen Sache ist die Information von Herrn Bury, daß man notfalls auch aus der Abnahmeverpflichtung aussteigen kann. Sollte dies gelingen, wäre das im derzeitigen Zustand der Energiewende am Sinnvollsten.
Ganz anders sieht die Sache aus, wenn erst einmal eine Reihe von AKWs dauerhaft abgeschaltet werden. Daher ist die genaue Beobachtung und Analyse der Marktsituation in Hinblick auf diese AKW-Abschaltung sehr wichtig.
Denn die alles entscheidende Frage bleibt: Wie werden sich die Strompreise in den nächsten Jahren entwickeln? Die richtige Antwort auf diese Frage beantwortet auch die Frage, ob man sich an der Stromproduktion sinnvoll beteiligen kann oder nicht.
Aber das hat dann wohl Herr Bury nicht mehr zu entscheiden. Und vielleicht ist ihm das ja sogar ganz Recht. Denn wer hat schon eine gut funktionierende Kristallkugel?
Wir werden sehen, wie sich die Rhönenergie entwickelt.
Wenn es "flexibel" eingesetzt wird, bedeutet das nicht das Aus eines Kraftwerks. Dafür sind diese Kraftwerke einfach zu teuer. Je mehr Erneuerbare am Netz sind, desto mehr wird auch Regelenergie kostbar. Dann wird das Ganze immer wieder schnell hoch oder runtergefahren. Damit wird dann wieder dick Geld verdient. Bin gespannt, ob dann die Schwarzen Herrschaften in der Kommunalpolitik wieder die Hände weit aufmachen. Wir brauchen endlich wieder eine Politik in Fulda, die sich gegen den Filz in dieser Stadt wendet.