Bürgergeld steigt 2024 deutlich

Linke begrüßt Bürgergelderhöhung

Hubertus Heil (SPD)
Hubertus Heil (SPD)

Das sogenannte Bürgergeld soll im kommenden Jahr deutlich steigen. Der Satz für Alleinstehende werde 2024 von 502 auf 563 Euro im Monat erhöht, teilte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin mit. Für den Lebenspartner soll es einem Bericht der „Bild“ zufolge künftig 506 Euro geben und damit 55 Euro mehr. Für Kinder bis fünf Jahre sollen Eltern laut Heil 357 Euro bekommen (+39 Euro), bei Kindern von sechs bis 13 Jahre sind es 390 Euro (+42 Euro), bei Jugendlichen bis 17 Jahre 471 Euro (+51 Euro). Bei Erwachsenen bis 25 Jahre, die noch bei den Eltern wohnen, steigt der Betrag um 49 Euro auf 451 Euro. Das Bürgergeld hatte Anfang 2023 die meist „Hartz IV“ genannte Grundsicherung abgelöst. Schon der Satz von 502 Euro war dabei höher als vorher – wobei Miete, Nebenkosten und Krankenversicherung wie bisher extra bezahlt werden. Zuvor lag der Regelbedarf für alleinstehende Erwachsene bei 449 Euro.

Linke begrüßt Bürgergelderhöhung

Die Linke hat positiv auf die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angekündigte Erhöhung des Bürgergeldes um zwölf Prozent ab 2024 reagiert. „Angesichts der historisch hohen Inflation und der über Jahre politisch klein gerechneten Hartz-IV-Regelsätze, ist eine spürbare Erhöhung des Bürgergeldes ein konsequenter, ein richtiger Schritt“, sagte der scheidende Linksfraktionschef Dietmar Bartsch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er fügte hinzu: „Dieser Schritt sollte Signalwirkung für die Arbeit der Ampel haben.“ Armut dürfe in unserem reichen Land keinen Platz haben, sagte Bartsch. Nicht bei Arbeitnehmern, nicht bei Kindern, nicht bei Rentnern. Unter der Inflation würden nicht nur Bürgergeld-Bezieher leiden. „So hoch wie das Bürgergeld prozentual steigt, so müssen auch Löhne und Renten steigen“, forderte Bartsch, „ansonsten gibt es neue Ungerechtigkeiten.“

Der Linken-Politiker sagte weiter, dass Arbeit nicht entwertet werden dürfe und verwie  s darauf, dass aktuell jeder vierte Beschäftigte weniger als 14 Euro pro Stunde verdiene. „Das ist inakzeptabel“, sagte Bartsch und setzte fort: „Die Menschen brauchen real mehr in der Tasche und keine weitere Minusrunde. Rentner darf die Bundesregierung nicht länger übergehen.“ Die Linke schlägt nach den Worten von Bartsch eine „außerordentliche“ Rentenerhöhung von zehn Prozent zum 1. Januar vor. „Das wäre ein angemessener Inflationsausgleich, der den sozialen Frieden stärkt“, so der Linksfraktionschef. Die mehr als fünf Millionen Bezieher von Bürgergeld sollen im kommenden Jahr spürbar höhere Leistungen erhalten. So sollen Alleinstehende von Anfang 2024 an 563 Euro statt wie heute 502 Euro pro Monat bekommen. +++

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