Brecheranlage statt Lärmminderungsplanung

Eichenzell wird weiter beschallt

Symbolbild

Eichenzell. Die Bürgerliste hat vor über einem Jahr 3 Anträge zur Reduktion der Lärmbelastung im Gemeindegebiet eingebracht. Diese Anträge sind Gegenstand von zwei Anfragen, die in der Gemeindevertretersitzung am 28.9.2017 vom Gemeindevorstand beantwortet werden sollen. Im ersten Antrag ging es darum, dass auf der B27 –zwischen Bronnzell und Eichenzell Süd- ein Tempolimit geprüft und bei Hessen Mobil beantragt werden sollte. Dies würde laut Bürgerliste zu einer erheblichen Lärmminderung an der stark befahrenen Straße führen. Diesem Antrag wurde von allen Fraktionen zugestimmt.

Ein zweiter Antrag hatte die Gründung einer „Arbeitsgruppe Lärmschutz“ zum Ziel. Unter Beteiligung engagierter Bürger sollte sich diese Arbeitsgruppe Lärmproblematiken von Straße, Schiene und Industrie im gesamten Gemeindegebiet annehmen. Unter Verweis darauf, dass man erst die Lärmminderungsplanung von 2007 aktualisieren möchte, wurde der Antrag einstimmig geändert und die Einrichtung der Arbeitsgruppe vertagt.

Ein weiterer Antrag sah die Errichtung eines Lärmschutzwalls an der Abfahrt A7 und A66 vor. Unter Verweis auf die Aktualisierung der Lärmminderungsplanung wurde das Vorhaben von CDU und CWE abgelehnt. „Ein völliger Unsinn. Die Maßnahme ist einfach umsetzbar, wirkungsvoll und der Grundstückseigentümer der benötigten Fläche ist nach Ansprache durch die Bürgerliste verkaufsbereit. Das fehlende Stück Lärmschutz könnte schon fast stehen. Stattdessen wird Eichenzell weiter beschallt. Nach über einem Jahr gibt es keinerlei Informationen darüber, ob die Lärmminderungsplanung überhaupt beauftragt oder begonnen wurde“ so Oliver Kümmel von der Bürgerliste.

Die damaligen Anträge sind Gegenstand von zwei Anfragen, die die Bürgerliste zur nächsten Gemeindevertretersitzung am 28.09.2017 stellt. Die Bürgerliste will wissen, wie der konkrete Stand der Anträge ist und was bisher unternommen wurde.

„Die Verkehrszahlen steigen nachweisbar, ob auf der Straße oder der Schiene. Jede Lärmkarte zeigt Dunkelrot für weite Bereiche um die B27, A66, A7 und die Bahn. Teile der Gemeinde versinken immer mehr im Lärm. Überall gibt es Initiativen von Bürgern, die das nicht mehr hinnehmen wollen. Seit über einem Jahr hat sich trotz einstimmiger Beschlusslage für uns nichts Erkennbares getan. Im Gegenteil, anstatt bestehende Beschlüsse zeitnah umzusetzen und eine Verbesserung für uns alle zu erreichen, macht man das Gegenteil und versucht noch eine gewaltige Brecheranlage in Löschenrod obendrauf zu packen. Das ist für uns nicht mehr zu begreifen“, so Oliver Kümmel abschließend. +++