Brand in Frischborn richtet mehr als 300.000 Euro Sachschaden an

Tier-Hilferufe entpuppten sich lediglich als Quietschen

Unfälle, Brände und Kurioses: Mehr als 250 freiwillige Feuerwehrleute rückten in den vergangenen Tagen im Vogelsbergkreis zu zahlreichen Einsätzen aus. Die Serie begann bereits am vergangenen Freitag mit einer Amtshilfe für die Polizei im Gemeindegebiet von Wartenberg. Wie ein Feuerwehrsprecher schilderte, hatten Langfinger einen Motorroller gestohlen und kurz darauf in der Lauter versenkt. Das im Bachlauf havarierte Fahrzeug wurde von acht Feuerwehrleuten geborgen.

Am Montag wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Alsfeld zu einer Katzenrettung alarmiert, die jedoch missglückte. Am gleichen Tag unterstützte die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Mücke den Rettungsdienst. Wie ein Feuerwehrsprecher schilderte, musste ein Patient mit einer Drehleiter aus einem Gebäude transportiert werden.

Ein schwerer Verkehrsunfall erforderte am Dienstag den Einsatz von mehr als 50 Feuerwehrleuten aus Antrifttal und Alsfeld. Auf der Landesstraße zwischen der Stadt Alsfeld und der Gemeinde Willingshausen (Schwalm-Eder-Kreis) waren in Höhe von Fischbach ein Traktor und ein Auto frontal zusammen gestoßen. Wie Alsfelds Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer und Antrifttals Gemeindebrandinspektor Franz-Josef Kreuter übereinstimmend schilderten, wurde glücklicherweise keiner der Unfallbeteiligten in einem Fahrzeugwrack eingeklemmt. Der Fahrer des Autos erlitt jedoch lebensbedrohliche Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 2 aus Frankfurt in eine Klinik geflogen. Am gleichen Tag musste auch die Freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt Lauterbach zu einem Brandeinsatz ausrücken. In einem Industriebetrieb hatte eine Filteranlage aus noch ungeklärter Ursache Feuer gefangen. Mehr als 20 Feuerwehrleute waren im Löscheinsatz

Am Mittwoch sorgte ein vermeintlicher Kellerbrand bei einer sozialen Einrichtung in Altenschlirf für einen Großalarm der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Herbstein. Rund 50 Feuerwehrleute rückten zur Bekämpfung der vermeintlichen Flammen aus, fanden jedoch nur eine qualmende Heizungsanlage vor. Unter dem Einsatz von Atemschutzgeräten konnte ein Feuerwehrtrupp die Rauchentwicklung stoppen und Schlimmeres verhindern. Verletzt wurde niemand. Im gut zwanzig Kilometer entfernten Schlitz sah sich die Freiwillige Feuerwehr am gleichen Tag mit einem ungewöhnlichen Einsatz konfrontiert. Wie Stadtbrandinspektor Frank Göbel schilderte, hatte ein Lastwagen im Stadtgebiet mehrere Schottersteine auf der Straße verloren. Insbesondere in den Straßenkurven habe für Motorradfahrer eine Sturzgefahr bestanden, aus diesem Grund wurden die Steine von zehn Feuerwehrleuten zur Seite gekehrt.

Einen ebenfalls ungewöhnlichen Einsatz hatte die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Mücke am darauffolgenden Donnerstag. Wie der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Bernd Wißner schilderte, wurden die Feuerwehrleute an der Gesamtschule zu einer Tierrettung alarmiert. „Es wurden die Hilferufe eines Tieres gemeldet“, so Wißner. Wie er schilderte, entpuppten sich die Geräusche als ein Quietschen der Förderschnecke eines Holzhackschnitzel-Silos. Einen Doppel-Einsatz absolvierte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Homberg (Ohm) am gleichen Tag. Wie Stadtbrandinspektor Thomas Stein schilderte, galt es in den Nachstunden eine Brandmeldeanlage zu überprüfen und in den Morgenstunden ein in Brand gestecktes Haferfeld bei Erbenhausen abzulöschen. Insgesamt waren knapp 20 Homberger Feuerwehrleute im Einsatz.

Am Freitag richtete ein Brand im Lauterbacher Stadtteil Frischborn einen Sachschaden in Höhe von über 300.000 Euro an. Laut Feuerwehrangaben geriet eine erst im Jahr 2018 errichtete Transformatorenstation in Brand. Rund zwanzig Feuerwehrleute waren im Löscheinsatz. Wie der stellvertretende Stadtbrandinspektor Jürgen Eifert schilderte, konnte ein Feuerwehrtrupp mit Atemschutzgeräten die Flammen ablöschen. Für den Löscheinsatz musste die Anlage jedoch erst durch den zuständigen Energieversorger vom Netz genommen werden. Einen Doppel-Einsatz absolvierte die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Grebenhain am gleichen Tag. Wie der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Michael Beyer schilderte, mussten ein Fassadenbrand und ein Flächenbrand abgelöscht werden. Der Fassadenbrand ereignete sich in Volkartshain und wurde laut ersten Angaben durch das Abflämmen von Gras ausgelöst. Bei den beiden Einsätzen waren insgesamt mehr als 20 Feuerwehrleute vor Ort. Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Alsfeld und Mücke beseitigten am Freitag jeweils eine Ölspur. Während es sich im Mücker Gemeindeteil Merlau nur um einen Ölfleck handelte, erstreckte sich im Alsfelder Stadtteil Lingelbach eine Spur von rund 200 Metern über die Bundesstraße. An beiden Orten waren mehr als 10 Feuerwehrleute im Einsatz. +++ pw