Bouffier warnt SPD vor Rot-Rot-Grün in Thüringen

Berlin. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier hat die SPD mit drastischen Worten davor gewarnt, sich in Thüringen auf ein rot-rot-grünes Bündnis einzulassen. „Juniorpartner der Linken – das würde die SPD endgültig umbringen“, sagte der hessische Ministerpräsident der „Welt“. Die Linkspartei sei „immer noch nicht wirklich in der Bundesrepublik angekommen“. Rot-Rot-Grün mit einer Stimme Vorsprung, so Bouffier, wäre „ein echtes Polit-Abenteuer“. Ein Ministerpräsident der Linkspartei 25 Jahre nach dem Mauerfall wäre „ein schwerer Rückschritt“, betonte der stellvertretende CDU-Vorsitzende. „Thüringen steht heute sehr gut da. Rot-Rot-Grün würde für den weiteren Aufstieg dieses Landes den sicheren Tod bedeuten.“

Bouffier forderte den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel zum Einschreiten auf. Zwar gebe es „den berühmten Satz, wonach die Landesverbände allein entscheiden“, sagte er. „Bei einem derartigen Absturz wird die Bundespartei aber sicher mitreden.“ Bouffier sprach sich für Schwarz-Rot in Thüringen aus – ohne Beteiligung der Grünen. „Eine Mehrheit von einer Stimme ist natürlich eine Herausforderung. Aber die CDU hat damit viel Erfahrung“, sagte er. „Manchmal diszipliniert das mehr, als wenn einige denken können, dass es auf sie nicht ankommt.“ Eine „Kenia-Koalition“ mit SPD und Grünen wäre „eine breitere Basis“. Doch kenne er die Grünen in Thüringen nicht genügend, um das beurteilen zu können. Bouffier regiert in Hessen mit den Grünen.

Koalition mit AfD kommt „im Moment“ nicht in Betracht

Ein Bündnis mit der AfD hat Bouffier vorerst ausgeschlossen: „Eine Koalition mit der AfD ist etwas, das im Moment gar nicht in Betracht kommen kann“, sagte er der Zeitung. Die Union könne nicht mit Politikern zusammenarbeiten, die etwa die „Sicherheitssituation in der DDR“ lobten. „Das ist nicht unsere Welt.“ Der Bundesvorstand sei sich einig, dass eine Koalition mit der AfD „völlig ausgeschlossen“ sei. Die AfD werde „sicherlich einige Zeit in der deutschen Politik bleiben“, sagte Bouffier voraus. Daher werde sich die CDU mit der AfD auseinandersetzen. An ihrer Strategie müsse sie aber „gar nichts ändern“, sondern „einfach gute Politik machen“. Die AfD sei eine Partei, die „von Ressentiments lebt und vom Protest“. Damit könne man die Zukunft nicht gestalten. Bouffier gab vor, das Manifest des konservativen Berliner Kreises der CDU, der einen Strategiewechsel im Umgang mit der AfD verlangt, nicht zu kennen. „Daran sehen sie, wie bedeutend es ist“, sagte er. +++ fuldainfo