Bouffier lehnt Entscheidung zu doppelter Staatsbürgerschaft ab

Die "politische Erbschleicherei der AfD" aufdecken

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)

Wiesbaden. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und hessische Ministerpräsident Volker Bouffier lehnt die Entscheidung des CDU-Parteitags zur doppelten Staatsbürgerschaft ab. „Ich denke nicht, dass dieser Beschluss in die Regierungsarbeit in Berlin eingehen wird“, sagte Bouffier am Donnerstag auf der Internetseite der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Es handele sich um ein „Stimmungsbild des Parteitags“, so Bouffier.

Er sei überzeugt, dass es falsch sei, alle drei Jahre eine neue Position zur doppelten Staatsbürgerschaft zu vertreten. Bouffier glaubt nicht, dass durch den Parteitag die Chancen für eine schwarz-grüne Koalition im Bund gesunken sind. Ein solches Bündnis sei unter den richtigen Voraussetzungen weiterhin eine Option, sagte er der Zeitung. Die Grünen hatten der CDU nach dem Parteitag einen Rechtsruck vorgeworfen. Bouffier führt seit fast drei Jahren eine schwarz-grüne Koalition in Hessen.

Der Ministerpräsident Hessens formulierte auch den Anspruch der CDU an die Bundestagswahl: „Wir wollen bei der Wahl aber so stark werden, dass niemand gegen uns regieren kann.“ Im Wahlkampf stehe die Partei vor der Aufgabe, die „politische Erbschleicherei der AfD“ aufzudecken. „Wenn diese Partei erzählt, sie sei so etwas wie die CDU von früher, dann ist das ein grober Unfug“, sagte Bouffier. +++