Bischöfe distanzieren sich von der AfD – Bistum Fulda gibt keine Wahlempfehlungen ab

Umgang mit Hohmann schließt sich dadurch aus

AfD

Fulda. Mit deutlichen Worten distanzieren sich die Bischöfe von der AfD. „Immer wieder kommt die Frage auf, ob man die AfD wählen kann oder nicht“, erklärte Kardinal Reinhard Marx. „Es geht uns nicht um eine Stigmatisierung der AfD; aber wir distanzieren uns klar vom populistischen Vorgehen und vielen inhaltlichen Haltungen der Partei.“ fuldainfo wollte wissen, wie der Bischof von Fulda Heinz Josef Algermissen und die Parteien zum Thema AfD und Martin Hohmann stehen.

Der CDU-Kreisverband und der CDU-Stadtverband Fulda treten in ihrem politischen Handeln für ein friedliches Zusammenleben, die Achtung der Menschenrechte, eine tolerante Gesellschaftsordnung und die Wahrung der Freiheitsrechte jedes Einzelnen vor dem Hintergrund unseres christlichen Menschenbildes, ein. Insofern distanzieren wir uns von jeglicher von der AfD oder Herrn Hohmann vertretenen Position, die diese Grundrechte und Prinzipien in Frage stellt.

Der Fuldaer Kreisverband „DIE LINKE“ sieht in der AfD und deren Fraktionsvorsitzenden im Kreistag keine Alternative für unsere Region. „Die Äußerungen der AfD zu Menschen mit anderer Religion und anderer Herkunft, sind teilweise menschenverachtend. Das Thema Armut, die vielen Menschen in prekärer und befristeter Beschäftigung, Kinderarmut, die steigende Altersarmut und der entwürdigende Umgang mit den von Armut betroffenen Menschen in unserer Region, ist für die AfD kein Thema. Für die Linke ist die Menschenwürde unantastbar, und das gilt für alle Menschen“, heißt es in der Stellungnahme.

Die unabhängige Wählergemeinschaft CWE, die nur im Kreis Fulda und seinen Gemeinden Kommunalpolitik macht, gibt zu landes- und bundespolitischen Sachthemen und Personen keine Stellungnahmen ab. „Die Stellungnahme der katholischen Bischöfe zur AfD ist gut nachvollziehbar. Es muss aber immer wieder der Dialog mit Wählern und Wählerinnen dieser Partei geführt werden, zumal ein Großteil von ihnen reine Protestwähler sind, die keine feste ideologische Grundüberzeugung haben“, so die Antwort der CWE.

„Wir müssen zwei Sachverhalte unterscheiden: Wie gehen wir prinzipiell mit Populismus, Fake News und alternativen Fakten, um? Schon deshalb muss man sich inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen und eine klare Politik der sozialen Gerechtigkeit entgegensetzen. Der politisch-inhaltliche Umgang hört allerdings dort auf, wo Verfechter oder Unterstützer von nationalsozialistischem Gedankengut offen im Mantel der AfD auftreten. Hier gilt es, ihnen, dort, wo sie öffentlich auftreten, friedlich entgegenzutreten. Flagge zeigen und den demokratischen Rechtsstaat verteidigen, muss das Motto sein. Herr Hohmann hatte Herrn Höcke zu einer Veranstaltung eingeladen. Herr Höcke ist ein exponierter Vertreter der AfD mit sehr viel nazistischem Duktus. Damit unterstützt Herr Hohmann die rechtsextremistischen Strömungen in der AfD und hat sich somit selbst ins rechtspopulistische Aus gestellt. Ein Umgang mit ihm schließt sich dadurch aus“, ist sich Hans-Joachim Tritschler vom SPD-Stadtverband der Stadt Fulda gewiss.

Der Pressesprecher des Bistums Fulda erklärte lediglich, dass das Bistum Fulda keine Wahlempfehlungen abgibt. +++