Bildungsmonitor: Hessen weiterhin im Mittelfeld

Wiesbaden. Auch im neuen Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft bleibt Hessen im Mittelfeld. Das Land hat von im bundesweiten Vergleich von Rang neun auf Platz sieben verbessert. Grund für den mittelmäßigen Rang ist nach Angaben der Autoren vor allem eine vergleichsweise geringe Schulqualität. Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz hob hervor das Hessen zu den dynamischsten Ländern bei der Bildungsverbesserung gehört. Das ist das Ergebnis des aktuellen Bildungsmonitors im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. „Hessen belegt den dritten Platz im Dynamik-Ranking und den siebten Platz im Bildungsvergleich“, stellte Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz fest. „Das ist ein sehr ordentliches Ergebnis, aber wir haben auch noch Luft nach oben. Unser Ziel ist und bleibt selbstverständlich, bestehende Stärken des hessischen Bildungssystems weiter auszubauen und in den Bereichen, wo noch Handlungsbedarf besteht, nachzusteuern.“

Im Fokus stehe dabei der Ausbau der Ganztagsangebote. „Ab dem kommenden Schuljahr wird in sechs Modellregionen der ‚Pakt für den Nachmittag‘ vorbereitet“, sagte Lorz weiter. „Damit wollen wir in den kommenden Jahren die Bildungs- und Betreuungsangebote – insbesondere an den hessischen Grundschulen – weiter ausbauen.“ „Insgesamt können wir sehen, dass die Anstrengungen der vergangenen Jahre Früchte tragen“, so Lorz. „Die Investitionen in den Bildungsbereich zahlen sich aus. Insbesondere die Tatsache, dass wir in den vergangenen fünf Jahren noch einmal 2.500 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt haben, während in anderen Ländern Lehrerstellen abgebaut worden sind, macht sich bei der Qualität der Bildung in Hessen bemerkbar. In den kommenden Jahren wollen wir die Qualität durch weitere Maßnahmen, u.a. bei der Lehrerbildung steigern.

SPD: Studie fordert mehr Ganztagsschulen

Mit der Forderung nach dem Ausbau der Ganztagsschulen in Hessen untermauert der heute von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft vorgestellte Bildungsmonitor die Position der SPD-Fraktion in der zentralen Frage der Bildungsgerechtigkeit. Richtig sei auch die Forderung nach mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem, sagte ein Sprecher der SPD-Fraktion am Dienstag in Wiesbaden. „Auch wenn die Kernfrage der Bildungspolitik, nämlich die im internationalen Vergleich besonders ausgeprägte Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, in der Studie keine besondere Rolle spielt, gehen beide Forderungen in die richtige Richtung.“ Mit dem Appell der Initiative für die verkürzte Gymnasialzeit G8 zeige sie sich hingegen rückwärtsgewandt und wenig interessiert am Elternwillen. Für Eigenlob der früheren und der derzeitigen Landesregierung biete die Studie keine Grundlage. „Wenn CDU und FDP jetzt einen Platz im Mittelfeld einer Erhebung bejubeln, die wichtige bildungspolitische Aspekte wie Bildungsgerechtigkeit und Inklusion fast völlig außen vor lässt, zeigt das nur deren fehlende Einsicht in die bildungspolitischen Notwendigkeiten.“ Die Studie bewertet anhand von 93 Kriterien unter anderem, ob ein Bundesland Bildungsarmut reduziert und zur Sicherung von Fachkräften beiträgt. +++ fuldainfo