Bienenexperte: Honigbienen für Wildpflanzen unverzichtbar

Bienenfreundliches Hessen

Bienen

Berlin. Honigbienen sind nach den Worten des Bienenexperten Thomas Radetzki für Wildpflanzen unverzichtbar. „Die Bienen haben einen Stellenwert von 70 Milliarden Euro weltweit für die Ernährung, in Deutschland ungefähr zwei Milliarden Euro“, sagte der Imker und Gründer der Aurelia-Stiftung am Sonntag im Deutschlandfunk. Dabei gehe es aber nur um die ökonomisch genutzten Früchte. „Die unverzichtbare Stellung der Honigbienen und eben auch der solitär Lebenden müssen wir auch bei den Wildpflanzen sehen“, sagte Radetzki. „Das wird nicht kalkuliert ökonomisch, denn die sind diejenigen, die unsere Landschaft ausmachen.“ Die Bestäubung der Wildpflanzen werde benötigt, damit Vögel, Reptilien und Kleinsäuger sich auch ernähren können. „Ohne Blütenbestäubung gibt es keine gesunden Lebensräume – das ist unverzichtbar“, sagte der Experte. Auch die Menschheit könne sich ohne gesunde Landschaften nicht ernähren.

Bienenfreundliches Hessen

Der Weltbienentag wird auch in Hessen mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen begleitet, um auf die schwierige Situation von Bienen und anderen bestäubenden Insekten aufmerksam zu machen. „Zwar steigt die Zahl der Honigbienen in Hessen dank der guten Arbeit der Imkerinnen und Imker wieder, mehr als die Hälfte der 561 Wildbienenarten in Deutschland sind jedoch vom Aussterben bedroht. Sie sind Teil der Biologischen Vielfalt und damit unserer Lebensgrundlage“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz. „Deshalb müssen wir etwas tun und Hessen tut etwas: Unsere landesweite Initiative Bienenfreundliches Hessen ist Vorreiter in Deutschland um die Lebensbedingungen für Bienen und andere Bestäuber nachhaltig zu verbessern“ ergänzte Hinz.

An der Kampagne Bienenfreundliches Hessen beteiligen sich der Landesverband Hessischer Imker, der Hessische Bauernverband (HBV), die Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VÖL), der Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen, das landeseigene Bieneninstitut, der deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund und das Netzwerk Blühende Landschaft. Gemeinsames Ziel ist es, für die Bienen und andere Bestäuber zu sensibilisieren und Lebensräume zurückzugewinnen. 111 landwirtschaftliche Betriebe haben sich beispielsweise im Rahmen dieser Kampagne dazu entschlossen, Blühstreifen anzulegen. In ganz Hessen wird es wieder zahlreiche Aktionen geben. Auch das Hessische Umweltministerium beteiligt sich. +++