Beuth nimmt in Sachen Gewalt im Amateurfußball den DFB in die Pflicht

Sportminister: „Es darf nicht länger weggesehen werden“

Der Hessische Innenminister Peter Beuth

Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat sich anlässlich der Fachkonferenz des Netzwerks „Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“ in Frankfurt am Main für einen Kulturwandel im Amateurfußball ausgesprochen und den Deutschen Fußball Bund (DFB) in die Pflicht genommen. „Wenn Gegenspieler bespuckt, Ehrenamtliche am Spielfeldrand beleidigt oder ein Schiedsrichter auf dem Fußballplatz niedergeschlagen wird, darf nicht länger weggesehen werden. Insbesondere im Amateurfußball werden jede Woche Grenzen überschritten, denen mit einer konsequenteren Haltung begegnet werden muss. Hierbei erwarte ich ein härteres Durchgreifen des DFB und seiner Regionalverbände. Sie alle müssen sich endlich zu einer eindeutigeren Haltung für Respekt und Fair Play bekennen“, so Innenminister Peter Beuth.

Der Lagebericht zum Amateurfußball des DFB weist für 2018 rund 3.000 Angriffe gegen Schiedsrichter aus. Vor dem Hintergrund der jüngst erfolgten Attacken gegen einen Unparteiischen hatte der Hessische Innen- und Sportminister Peter Beuth auf der Sportministerkonferenz in Bremerhaven Anfang November für eine konsequente Ahndung von Gewalttaten im Sport geworben.

„Gewalt hat im Sport nichts zu suchen. Nach der Prügelattacke gegen einen 22-jährigen Schiedsrichter im hessischen Amateur-Fußball können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir müssen aus diesem schlimmen Vorfall Konsequenzen ziehen. Dafür müssen solche Attacken stärker geahndet werden – beispielsweise mit einer lebenslangen Sperre für den organisierten Fußball. Nur wer Einsicht und Reue zeigt, dem könnte der Sport eine Alternative aufzeigen: Wenn etwa Täter selbst in die Rolle des Schiedsrichters schlüpfen und die Gewaltpräventionsmaßnahmen der Verbände besuchen, kann ihnen ein Weg zurück zum organisierten Sport geebnet werden“, so der Innenminister.

Peter Beuth hob hervor, dass zu oft leichtfertig über Schiedsrichter, Gegenspieler oder gegnerische Trainer hergezogen werde. Insbesondere der Profifußball erfülle eine Vorbildfunktion. „Was in der Bundesliga vorgelebt wird, greifen Amateurspieler auf. Erst am Wochenende wurde ein Trainer von einem Spieler körperlich attackiert. Es ist daher zwingend erforderlich, dass auch im Profifußball Respekt vorgelebt und vom DFB immer wieder eingefordert wird“, so Sportminister Peter Beuth.

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