Beuth: „Hessen entsendet Helferinnen und Helfer“

Hessischer Katastrophenschutz in Alarmbereitschaft

Nach schweren Unwettern mit heftigen Starkregen in Teilen Deutschlands hat der Hessische Innenminister Peter Beuth die Katastrophenschutzeinheiten des Landes zur Länderunterstützung in Alarmbereitschaft versetzt und eine sofortige Hilfsaktion angeordnet. Aktuell sind bereits vier Höhenrettungsteams der Berufsfeuerwehr Wiesbaden sowie die Bergwacht Hessen und die Polizeifliegerstaffel mit drei Hubschraubern in Rheinland-Pfalz im Einsatz, um Rettungsmaßnahmen in der Region Eifel zu unterstützen. Nach einem Hilfsersuchen des Landes Nordrhein-Westfalen bereiten sich aktuell 600 Spezialisten aus Dutzenden hessischen Katastrophenschutzzügen für schnelle Hilfe im Nachbarland vor. Bereits heute werden erste Züge in den Unwetterregionen eintreffen. Die Einheiten unterstützen die örtlichen Kräfte bei der Bekämpfung der Folgen von Starkregen und Hochwasser u.a. mit Hochleistungspumpen und Wasserrückhaltesystemen.

Einheiten unterstützen Rettungs- und Bergungseinsätze

„In zahlreichen Regionen von Nordrhein-Westfalen wurden die Menschen von den Unwettern hart getroffen. Unsere Nachbarn brauchen Hilfe und Hessen hat sofort geantwortet. Alle verfügbaren Kräfte vor Ort sind bereits im Dauereinsatz und bekommen jetzt schnellstmöglich Unterstützung. Hessen entsendet rund 600 Spezialisten aus den Kreisen und kreisfreien Städten in die Bezirksregierung Köln. Die obersten Katastrophenschutzbehörden der Länder befinden sich immer im engen Austausch, um sich im Ernstfall unterstützen zu können. Jetzt müssen wir gemeinsam zusammenstehen, um den betroffenen Menschen so gut es geht zu helfen“, so Hessens Innenminister Peter Beuth.

Das Verfahren der länder- und staatenübergreifenden Hilfe basiert auf einer gemeinsamen Übereinkunft der obersten Katastrophenschutzbehörden der Länder. Für die landesweite Hilfe innerhalb Hessens ist der Einsatz von Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes praktizierte Solidarität mit den Betroffenen. Die Hilfeleistung erfolgt durch ein nach den Vorgaben des Innenministeriums zusammengesetztes, alarmiertes und einheitlich geführtes Hilfeleistungskontingent. Der Minister des Innern und für Sport entscheidet über Umfang und Dauer der Hilfeleistung und ordnet den Einsatz an. Der Hessische Katastrophenschutz ist für derartige Lagen sehr gut vorbereitet und verfügt als einer der wenigen u.a. über Hochleistungspumpen auf speziellen Abrollbehältern, die bis zu 8.000 l Wasser pro Minute fördern können sowie über Abrollbehälter für den Starkregeneinsatz, die u.a. jeweils mit 16 Schmutzwasserpumpen und speziellen Hochwasserschutzsystemen zur Wasserrückhaltung ausgestattet sind.

Bundespolizeiabteilung Hünfeld unterstützt bei Hochwassereinsatz

Der Donnerstagvormittag verlief für die Einheiten der Bundespolizeiabteilung Hünfeld anders als geplant. Waren die Einsatzkräfte zu Dienstbeginn noch auf Fortbildungsmaß-nahmen wie Schießen, Einsatztraining und einem größeren Übungsvorhaben eingestellt, änderte sich dies ab 8 Uhr schlagartig. Aufgrund der extremen Hochwasserlage in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden sämtliche verfügbare Einheiten durch die Direktion Bundesbereitschaftspolizei zur sofortigen Herstellung der Einsatzbereitschaft aufgefordert. Sogleich begannen die erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen. Die Technische Einsatzhundertschaft, mit ihren Einsatzerfahrungen aus zahlreichen vergangenen Hochwassereinsätzen, stellte ihr umfangreiches Equipment zusammen. Radlader, Wasserwerfer, schwere LKW, Boote, Stromaggregate, Beleuchtungsmittel und allgemeine Fachtechnik um nur einige zu nennen. Kurze Zeit später erhielt die Fachgruppe Technische Maß-nahmen Höhen und Tiefen den ersten Einsatzauftrag. Luft-verlastet mit einem Hubschrauber der Fliegerstaffel wurden die als Air-Rescue Spezialisten qualifizierten „Polizeikletterer“ in den Einsatzraum nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Ihre Aufgabe ist die Rettung von Menschen in lebensbedrohlichen Lagen aus der Luft. Auch die restlichen Einheiten der Technischen Einsatzhundertschaft, verstärkt durch einen Trupp des Polizeiärztlichen Dienstes, verließen am Nachmittag die Abteilung Hünfeld in Richtung Einsatzraum. Diese Kräfte werden ihren konkreten Einsatzauftrag erst bei Eintreffen in Nordrhein-Westfalen erhalten. Auch aus Fulda ist die Feuerwehr am Nachmittag aufgebrochen.

Landkreis Fulda entsendet ehrenamtliche Einsatzkräfte

30 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Großenlüder und Fulda haben sich am Donnerstagnachmittag auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen gemacht. Nach schweren Unwettern mit heftigen Starkregen unterstützen sie die dortigen Einsatzkräfte. Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat die Katastrophenschutzeinheiten des Landes zur Länderunterstützung in Alarmbereitschaft versetzt und eine sofortige Hilfsaktion angeordnet. Im Rahmen dieser Hilfsaktion unterstützen auch 30 Einsatzkräfte aus Fulda und Großenlüder die Bekämpfung der Folgen von Starkregen und Hochwasser in Nordrhein-Westfalen. „Wir danken den Einsatzkräften für ihr Engagement und die Unterstützung in Nordrhein-Westfalen. Der Einsatz wird sicherlich anstrengend und fordernd sein. Wir wünschen ihnen die nötige Kraft für den Einsatz und vor allem viel Erfolg bei der Unterstützung vor Ort“, betonen Landrat Bernd Woide und Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt.

Einsatzkräfte aus dem Main-Kinzig-Kreis helfen im Raum Köln

Einsatzkräfte aus dem Main-Kinzig-Kreis haben sich am Donnerstag auf den Weg in den Regierungsbezirk Köln gemacht, um in besonders von Unwetter und Hochwasser betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen persönlich sowie mit technischem Gerät und Fahrzeugen zu unterstützen. Ein Löschzug des Katastrophenschutzes und Teileinheiten des ersten und zweiten Betreuungszuges des Main-Kinzig-Kreises sollen das Hochwasser bekämpfen und gleichzeitig bei der Versorgung der Bevölkerung helfen. Mit dabei sind die Kreisbrandmeister und unter anderem Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Feuerwehren Erlensee, Freigericht und Wächtersbach, die DRK-Verbände Hanau und Gelnhausen-Schlüchtern sowie die Malteser aus Hasselroth. Seit der Nacht zu Donnerstag sind zudem erste Kräfte des Technischen Hilfswerks aus dem Main-Kinzig-Kreis helfend im Einsatz, unterstützt durch weitere Verbände, die im Laufe des Tages hinzukamen, darunter aus Bad Orb, Gelnhausen, Erlensee und Steinau. Sie wurden schwerpunktmäßig in betroffene Gebiete in Rheinland-Pfalz berufen. Landrat Thorsten Stolz richtete über das Gefahrenabwehrzentrum seine Anerkennung und die besten Wünsche aus. „Wir stehen solidarisch an der Seite der Betroffenen und helfen nach Kräften. Und just diesen Kräften sind wir zu Dank verpflichtet, die am Donnerstag alles haben stehen und liegen lassen, um jetzt dort zu helfen, wo die Not groß ist“, sagte Stolz, auch im Namen der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und des Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann. „Die Nachrichten aus den Einsatzgebieten machen auch uns im Main-Kinzig-Kreis betroffen. Es ist unfassbar, mit welcher Wucht die Naturgewalten ganze Wohnviertel verheert haben.“ Der Einsatzbefehl des Landes Hessen, ein Voralarm, erreichte den Main-Kinzig-Kreis am Donnerstagvormittag. Die einberufenen Verbände haben danach den Einsatz vorbereitet und feinabgestimmt, unter der Leitung der Unteren Katastrophenschutzbehörde des Main-Kinzig-Kreises. Rund 60 Frauen und Männer haben sich dann um 15.30 Uhr zunächst an zentraler Stelle im Main-Kinzig-Kreis getroffen, um schließlich später am Nachmittag und mit offiziellem Marschbefehl gemeinsam mit Verbänden aus den Landkreisen Fulda, Offenbach und Groß-Gerau in den Regierungsbezirk Köln aufzubrechen. Die genauen Einsatzorte wurden den Helferinnen und Helfern aus dem Main-Kinzig-Kreis bis zum Abend mitgeteilt. Schon kurz nach der Ankunft am Abend sollten die Verbände dann in die Einsätze vor Ort eingebunden werden. +++ pm

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen