Bericht: AfD verkauft Gold im Millionenwert

AFD

Berlin. Die Anti-Euro-Partei AfD hat mit ihrem umstrittenen Online-Goldhandel in nur elf Werktagen offenbar Münzen und Goldbarren im Wert von 1,6 Millionen Euro verkauft. Die 800 Kunden haben laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ bereits 1,3 Millionen Euro auf das AfD-Konto überwiesen. Das Geschäftsmodell, mit dem die Eurogegner an die volle Summe der staatlichen Parteienfinanzierung gelangen wollen, ist führenden AfD-Politikern laut Magazin allerdings unheimlich.

Denn anders als Parteichef Bernd Lucke versprochen hat, seien die AfD-Goldpreise teils deutlich höher als die der Banken. „Ich habe immer davor gewarnt, dass wir mit den Preisen der Konkurrenz nicht mithalten können“, sagte Bundesvorstand Konrad Adam. „Die Leute dürfen sich von unserem Angebot nicht getäuscht fühlen.“ Die Bundestagsverwaltung prüft derzeit, ob das Modell zulässig ist und ob für die Parteienfinanzierung der millionenschwere Umsatz oder nur der viel geringere Gewinn berücksichtigt werden soll.

Dafür wurde eine Expertenrunde aus Wirtschaftsprüfern um Rat gegeben. Juristen halten die Gold-Idee für fragwürdig. „Es ist ein Tiefpunkt unserer Parteienkultur“, sagte der Staatsrechtler Jörn Ipsen. „Dass eine Partei ihren Status so kapitalisiert, ist verfassungspolitisch sehr bedenklich.“ Parteienrechtlerin Sophie Lenski hält die Passage des Parteiengesetzes, die das Modell ermöglicht, für verfassungswidrig. +++ fuldainfo

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