BdV-Landesverbände von Hessen und Rheinland-Pfalz trafen sich in Wiesbaden

Gedankenaustausch über Landesgrenzen hinweg

Die Gesprächsrunde im Haus der Heimat, v.li. Reinhard Schwarz, Siegbert Ortmann, Tobias Meyer und Wilhelm Beer

Wiesbaden: Die BdV-Landesverbände von Hessen und Rheinland-Pfalz kamen kürzlich im Haus der Heimat in Wiesbaden zusammen, um Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit zu erörtern. Ein solches gemeinsames Vorgehen in unmittelbarer Nachbarschaft könnte auch deshalb sinnvoll sein, zumal die Mitgliederzahlen überall drastisch sinken und daher Synergieeffekte bei der Verbandsarbeit über Landesgrenzen hinweg genutzt werden sollten.

Der hessische BdV-Landesvorsitzende Siegbert Ortmann (Lauterbach) verwies eingangs darauf, dass eine solche Zusammenarbeit aber auch bedeute, zu versuchen miteinander Ziele zu erreichen, die der einzelne Verband allein nicht erreichen könne. Beispielsweise gelte dies für die intensivere Behandlung der Thematik von Flucht, Vertreibung und Deportation in den Lehrplänen für das Fach Geschichte an den Schulen und die stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse und Leistungen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in der Integrationspolitik der Bundesländer. Aber auch die institutionelle Förderung des Bundes der Vertriebenen – in Hessen vorbildlich gelöst! – müsse flächendeckend in den einzelnen Bundesländern gewährleistet sein, so Ortmann. Der Landesvorsitzende des BdV-Rheinland-Pfalz, Tobias Meyer (Haßloch) sprach sich auch für einheitliche und verständliche Visionen der Vertriebenenorganisationen über Landesgrenzen aus, mit der sich alle BdV-Mitglieder in dieser Republik identifizieren könnten, denn nur daraus entstehe ein „Wir-Gefühl“ bei der Zusammengehörigkeit und damit ein gemeinsamer Schulterschluss der Politik gegenüber.

Die beiden BdV-Landesvorsitzenden sprachen sich für regelmäßige solcher Meetings aus, denn der Schlüssel für gute und erfolgreiche Zusammenarbeit sei nun einmal der stetige respektvolle und vertrauensvolle Umgang untereinander. Die vom hessischen BdV-Landesverband hervorragend ausgebaute Sparte zu den regelmäßigen verständigungspolitischen Aktivitäten in die ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa könne selbstverständlich auch vom rheinland-pfälzischen Nachbarverband genutzt werden, zumal die entsprechenden Bundesförderrichtlinien ein solches Miteinander geradezu vorschreiben. Eine Zusammenarbeit sei aber auch bei gemeinsamen vertriebenenspezifischen Gastausstellungen im Haus der Heimat in Wiesbaden und bei der Ausrichtung der alljährlich stattfindenden mehrtägigen kulturellen Sommer- und Wintertage vorstellbar, so die beiden BdV-Landesvorsitzenden. Der intensive Gedankenaustausch, an dem auch die stellv. BdV-Landesvorsitzenden Wilhelm Beer (Rüsselsheim) und Reinhard Schwarz (Niddatal) teilnahmen dauerte über zwei Stunden und am Ende bestand im beiderseitigen Interesse Einigkeit darüber, dass Begegnungen dieser Art zu wiederholen seien. +++ pm