Bayern buhlt um Tesla-Fabrik

Lenders: Hessischer Wirtschaftsminister schaut tatenlos zu

Tesla

München. Der Freistaat Bayern bewirbt sich als Standort für eine Fabrik des Elektroauto-Herstellers Tesla. Als möglichen Sitz nennt Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) die Region Hof in Nordbayern, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Es gebe bereits Kontakte, sagte Pschierer. „Der Freistaat bietet für eine Ansiedlung exzellente Voraussetzungen.“ In Hof hat der Minister jüngst eine Niederlassung der Wirtschaftsagentur eröffnet, sie soll neue Unternehmen in die Region locken. „Tesla kann auf die Unterstützung der Wirtschaftsagentur zählen.“ Die Pläne des US-Unternehmens für eine Produktionsstätte in Europa sind zwar noch vage, dennoch haben nun bereits das Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ihr Interesse bekundet. Auch die Niederlande werben um eine Ansiedlung.

Lenders: Hessischer Wirtschaftsminister schaut tatenlos zu

Jürgen Lenders, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP Fraktion Hessen erklärte: „Tesla gehört weltweit zu den spannendsten Unternehmen. Die Ankündigung von Gründer Elon Musk, in Deutschland eine Gigafactory bauen zu wollen, elektrisiert die Wirtschaftswelt. Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben ihren Hut in den Ring geworfen. Von Wirtschaftsminister Tarek-Al-Wazir und der hessischen Landesregierung hört man dagegen nichts. Dabei könnte der Automobilstandort Hessen, auch angesichts der Schrumpfkur bei Opel, dringend Investitionen in Zukunftstechnologien gebrauchen.“

Wir Freie Demokraten erwarten vom Wirtschaftsminister, dass er sich aktiv und sichtbar um Großinvestitionen bemüht und den Standort Hessen ins Spiel bringt. Hessen hat viel zu bieten. Herr Al-Wazir ist aber Minister tatenlos.“ „Eine zweite große Chance könnten die Pläne von Siemens sein, für rund 600 Millionen Euro einen Innovations-Campus als Inkubator für Forschung, Wissenschaft und Start-ups zu errichten. Laut Medienberichten sucht das Unternehmen in Berlin nach einem Standort, aber die Hauptstädter haben wohl kein großes Interesse an dem Projekt. Das wäre eine riesen Chance für Frankfurt und die Rhein-Main-Region. Mit dem Internetknoten De-CIX, Rechenzentren, IT-Unternehmen und den Technologieeinrichtungen im Umfeld der TU Darmstadt kann der Standort Hessen selbstbewusst für sich werben. Aber auch in diesem Bereich ist vom Wirtschaftsinister nichts zu sehen“, so Lenders.

„Wir akzeptieren nicht, dass der Wirtschaftsminister tatenlos zuschaut, wie andernorts große Investitionen in Zukunftstechnologien stattfinden und Hessen weiter den Anschluss verliert“, fügte Lenders hinzu. +++

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