BAMF-Präsident sieht steigende Kirchenasyl-Zahlen kritisch

Berlin. Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt, hat sich kritisch über die steigenden Kirchenasyl-Zahlen geäußert: „Jahrelang haben wir in diesem Bereich gut mit den Kirchen zusammengearbeitet. Das muss nun wieder gelingen“, sagte Schmidt im Interview der „Welt“. Der Behördenchef betonte, dass diese Tradition aus guten Gründen vom Staat toleriert worden sei, „solange sie für die Klärung von umstrittenen Einzelfällen genutzt wurde“.

Er habe den Eindruck, „dass die Kirchen das Kirchenasyl immer häufiger als Systemkritik am europäischen Dublin-System der Zuständigkeitsverteilung nutzen“, kritisierte der BAMF-Präsident. Früher sei es beim Kirchenasyl um wenige Einzelfälle gegangen, bei denen nach einer negativen Asylentscheidung die Abschiebung ins Herkunftsland verhindert werden sollte. „Heute beobachten wir, dass das Kirchenasyl vermehrt solchen Menschen gewährt wird, für deren Verfahren eigentlich andere EU-Staaten zuständig sind“, so Schmidt. +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen