BAMF-Chef will mehr Sammelabschiebungen

Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, hat mehr Sammelabschiebungen von ausreisepflichtigen Ausländern gefordert. Es sei „immer problematisch, Personen auf regulären Linienflügen abzuschieben“, sagte Sommer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Häufig weigern sich die Piloten, der Verwaltungsaufwand ist hoch, Polizisten müssen diese Flüge begleiten. Die Sammelabschiebungen sind hier die Lösung“, hob der BAMF-Chef hervor. Sommer ergänzte: „Es ist nicht hinnehmbar, dass im vergangenen Jahr rund 30.000 Abschiebungen gescheitert sind.“ Vor jeder Abschiebung entstehe den deutschen Behörden „ein erheblicher Aufwand“. Es müssten Passersatzpapiere beschafft werden, der Flug gebucht werden. „Dann muss die Person, die abgeschoben werden soll, auch tatsächlich den Beamten zur Verfügung stehen. Ausreisegewahrsam und Abschiebehaft sind eine wichtige Unterstützung“, sagte Sommer den Funke-Zeitu ngen. „Wir müssen den Polizisten bei ihren ohnehin sehr schwierigen Abschiebe-Einsätzen helfen.“ Ende Juni 2019 hielten sich in Deutschland 246.737 ausreisepflichtige Ausländer auf. Unter den Ausreisepflichtigen sind allerdings nur 145.000 mit abgelehntem Asylantrag. Von den abgelehnten Asylsuchenden waren 119.000 im Besitz eine Duldung und werden derzeit nicht abgeschoben. Im ersten Halbjahr 2019 schoben die deutschen Behörden insgesamt 11.496 Personen ab. +++