Bahnstrecke Fulda – Hanau – Es geht nur mit einer Erweiterung auf 4 Gleise

Nur so ist eine spürbare Entlastung zuerfahren - Leserbrief - W. Möller

Flieden. Als langjähriger aktiver Kommunalpolitiker in Flieden und im Landkreis Fulda verfolge ich mit höchstem Interesse die Aktivitäten von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern aus der Region und Bürgerinitiativen zu der seitens der Deutschen Bahn AG konkreter werdenden Absicht, den Engpass im europäischen Bahnstreckennetz zwischen Fulda und Hanau durch die Schaffung weiterer zwei Gleise zu beheben.

Um meine Meinung dazu, die bereits Ende der 90-iger Jahre, also vor mehr als 20 Jahren feststand, vorweg zu nehmen: Die Menschen links und rechts der bestehenden Bahnstrecke Fulda – Hanau in den Stadt- und Ortsteilen Fulda, Eichenzell Neuhof und Flieden können nur durch einen Ausbau der bestehenden Strecke und einer damit einhergehenden Erweiterung auf 4 Gleise eine spürbare Entlastung erfahren. Denn nur mit einer Bautätigkeit an der bestehenden Strecke und der Schaffung von weiteren 2 Gleisen haben diese betroffenen Bürgerinnen und Bürger Rechtsanspruch auf einen gesetzlich festgeschriebenen Schutz vor dem von den Zügen erzeugten Lärm. Anders herum ausgedrückt: Qualifizierten Lärmschutz durch den Bau von Lärmschutzwänden und / oder weiteren lärmmindernden Maßnahmen für alle 4 Gleise ist nur so zu erreichen.

Verwundert bin ich ebenso über die von der Bahn gemachten Äußerungen im Bereich Neuhof, dass die Bündelung von Bahn und Autobahn im Bereich des Autobahntunnels „lediglich eine Option für den Fall sei, wenn eine andere Streckenführung wegen Raumwiederständen nicht realisierbar sei“. Man hätte doch nur in die Planunterlagen zum Bau der A 66 im Raum Neuhof schauen müssen um festzustellen, dass gerade die Bündelung von Bahn und Autobahn durch Neuhof mit dem Autobahntunnel und der Schaffung einer Freifläche für den Bau weiterer 2 Gleise und der damit einhergehenden Errichtung wirksamer Lärmschutzwände links und rechts der Bahngleise das Ergebnis zäher Verhandlungen war, welches im Planfeststellungsbeschluss festgeschrieben wurde. Die Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger in den Fliedner Ortsteilen Höf und Haid, Magdlos, Buchenrod und Döngesmühle und den Neuhofer Ortsteilen Rommerz, sowie der Gemeinde Kalbach durch mögliche Trassen um den Kernort Neuhof herum hätte seitens der Bahn unbedingt vermieden werden müssen.

Fliedens Bürgermeister Christian Henkel (CDU) hat es mit seiner jüngsten Aussage vor 50 Zuhörern im Rathaussaal in Flieden auf den Punkt gebracht: „Zugleich betonte Henkel, dass eine Neubaustrecke nicht automatisch die Bestandsstrecke entlaste, denn die dort freiwerdenden Kapazitäten würden mit Güterzügen aufgefüllt. Würde die Bestandsstrecke ausgebaut, hätte das einen Vorteil für Flieden: Die Trasse würde „unter Lärmschutzgesichtspunkten neu bewertet; dies könnte besseren Lärmschutz bedeuten.“ Für das gilt es gemeinsam mit aller Kraft und in aller Geschlossenheit einzutreten und mit allen politischen und rechtlichen Möglichkeiten zu kämpfen. +++ (Leserbrief/ Winfried Möller)