Bahnstrecke Frankfurt – Fulda – Bahn wählt Variante IV als Vorzugsvariante

Meilenstein für den vier Jahre andauernden Dialogprozess

ICE

Fulda. Auf der 14. Sitzung des Dialogforums hat die Deutsche Bahn die Variante IV als Vorzugsvariante für das Raumordnungsverfahren bekannt gegeben. Insgesamt stellt sich die Variante IV unter Abwägung aller Kriterien im Gesamtergebnis besser dar als die Variante VII. Auch bei Berücksichtigung der Stauseeumfahrung ist die Variante IV besser als die Variante VII. Die Auswahl der Vorzugsvariante ist ein wichtiger Meilenstein für das Dialogforum, die Bahn und die Region. In der Sitzung wurde noch einmal betont, dass es unabhängig von der gewählten Variante wichtig ist, auch die Bestandsstrecke von Schienenlärm zu entlasten. Dies stellt ebenso wie der barrierefreie Ausbau der Bahnstationen eine Kernforderung der Region dar.

Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in den Planungen hat die Bahn mit dem informellen Beteiligungsprozess begonnen. In zahlreichen Arbeitsgruppen- und Dialogforumssitzungen ist die Bahn jeden Planungsschritt gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern aus der Region gegangen. Auf diesem Weg hat sie zahlreiche Hinweise aufgenommen und den Variantenvergleich vorbereitet. Die Bahn ist überzeugt, dank der intensiven Begleitung durch das Forum den bestmöglichen Linienvorschlag für die Raumordnung gefunden zu haben. Von Beginn an wurde im Dialogforum der Nutzen des Projektes für den Fern- , Nah- und Güterverkehr betont. Insbesondere damit verbundende Verbesserungen im Nah- und Fernverkehr sind für die Region von großer Bedeutung.

Bereits zu Beginn des Dialogprozesses war auch klar, dass die Neubaustrecke Betroffenheiten auslösen wird. Aufgabe für die weiteren Planungen ist es, die Eingriffe so gering wie möglich zu halten und die gefundene Linienführung weiter zu optimieren. Die Bahn setzt den konstruktiven und sachlichen Dialog mit der Region daher fort. Die zukünftige Arbeit des Dialogforums wird sich mit der weiteren Optimierung der Variante IV, der Minimierung der Baustellenauswirkungen, dem Lärmschutz an der Neubaustrecke und an der Bestandsstrecke, der Gestaltung von Brücken sowie der Optimierung offener Bereiche und der Planung von Ausgleichsmaßnahmen befassen. Die nächste Sitzung des Dialogforums findet am 24. September 2018 statt. Bereits am 9. August kommt die Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens das nächste Mal zusammen.

Brand begrüßt Variante IV

Der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Brand hat die vorgelegte Trassenvariante IV begrüßt und erklärt: „Heute wurde eine absolut wichtige Etappe erreicht. Der nächste Pflock auf einem steinigen Weg ist eingeschlagen. Der jahrelange und hartnäckige Kampf hat sich ausgezahlt. Der ICE-Halt in Fulda ist ein wertvolles Pfund, der Ausbau der Bahnstrecke Fulda-Frankfurt ist für die Region und für ganz Hessen eine strategische Weichenstellung auf Jahrzehnte. Es war hilfreich, dass die Region in großer Einigkeit für die Variante IV geworben hat. Sie führt zu den geringsten Beeinträchtigungen für Mensch wie Natur und lässt sich am schnellsten realisieren. Die Variante IV ist auch besser hinsichtlich der Erschwernisse im Bahn-/ Straßenverkehr sowie Beeinträchtigungen der Anwohner im Zuge der großen Baumaßnahme. Ich danke allen Beteiligten, die bis hierher unterstützt haben – von den Kommunen über Land bis Bund, IHK, BIs, Bahn. Das transparente wie professionelle Dialogverfahren der Deutschen Bahn war beispielgebend und es ist gut, dass es weitergeführt wird. Ziel ist jetzt die zügige Umsetzung des Großprojekts, das ein anspruchsvolles Verfahren erforderlich macht. Außerdem notwendig ist der bestmögliche Lärmschutz auf der Grundlage der Lärmvorsorgewerte, auch entlang der Bestandsstrecke, sowie Barrierefreiheit an den Bahnhöfen.“

Über die Variante IV

Die Strecke führt von Gelnhausen nach Norden und zweigt dann nördlich von Wirtheim nach Osten ab. Südlich von Wächtersbach quert sie dabei die Kinzig, um dann von Aufenau aus leicht nach Nordosten abzuschwenken. Ab Salmünster folgt die Variante dem Kinzigtal und überquert bei Steinau an der Straße den Kinzigstausee. Alternativ gibt es eine südöstliche Umfahrung des Stausees, die östlich von Steinau verläuft und erst westlich von Niederzell (Schlüchtern) die Kinzig quert. Die Variante IV folgt dann dem Kinzigtal weiter westlich überwiegend in Tunnellage. Bei Schlüchtern ist eine Verknüpfung mit der Bestandsstrecke möglich. Die Variante führt schließlich in einem langen Tunnel nach Nordosten und bindet bei Mittelkalbach an die Schnellfahrstrecke an. Die Strecke ist 44 km lang, wobei davon 28 km im Tunnel verlaufen. +++ pm