Bahnchef Grube: Neue ICE-Strecke München-Berlin unter vier Stunden

Alle Bahn-Verkehrssparten fahren 2016 pünktlicher

ICE

Berlin. Die neue ICE-Schnellstrecke Berlin-Erfurt-Nürnberg-München durch den Thüringer Wald wird definitiv ohne Bauverzögerungen im Dezember nächsten Jahres in Betrieb gehen. „Sie startet zum großen Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017“, versicherte Bahnchef Rüdiger Gruber in einem Interview mit dem Magazin „Focus“. Die Schnellfahrstrecke werde fertig. Dafür gebe er seine Hand drauf. Am 8. und 9. Dezember 2017 sei in Berlin und München die Eröffnungsfeier geplant.

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer acht koste insgesamt gut zehn Milliarden Euro. Insgesamt würden die Strecken dann von Süden nach Norden bis zu zwei Stunden schneller. Täglich setze die Bahn dann bis zu drei Zugpaare als Sprinter jeweils von Berlin und München ein – um sechs, zwölf und 18 Uhr. „Diese ICE 3 fahren die Strecke mit gut 300 km/h unter vier Stunden“, erklärte Grube. Die Sprinter hielten nur in Halle, Erfurt und Nürnberg. Mit den anderen ICE auf dieser Strecke fahre die Bahn dann stündlich in viereinhalb Stunden. Alle zwei Stunden würden Erlangen, Leipzig und Bitterfeld angefahren. Grube rechnet hier mit einem starken Verkehrswachstum. Schon heute seien zwischen Berlin und München etwa 20 Prozent der Reisenden mit dem Zug unterwegs. „Wir rechnen fest damit, dass sich dieser Anteil verdoppelt“, sagte der Bahnchef weiter. Allein die Eröffnung der Schnellfahrstrecke von Erfurt nach Leipzig/Halle mit rund 30 Minuten kürzeren Reisezeiten habe 35 Prozent mehr Kunden angezogen.

Alle Bahn-Verkehrssparten fahren 2016 pünktlicher

Nach Jahren mangelnder Pünktlichkeit berichtet Bahnchef Rüdiger Grube jetzt über Verbesserungen. „Die Bahn hat 2016 die Pünktlichkeit in allen Sparten deutlich verbessert“, sagte Grube dem Nachrichtenmagazin weiter. Vor allem im Problembereich Fernverkehr sei sie von 74,4 im Vorjahr bis November auf knapp 79 Prozent gestiegen. „Auch die Pünktlichkeit im Güterverkehr erhöhte sich von 72,8 auf 76,3 Prozent im gleichen Zeitraum, ebenso wie bei DB Regio im Nahverkehr von 94,1 auf 94,8 Prozent“, betonte Grube. Nach schlechten Zahlen im Geschäftsjahr 2015 kündigte der Bahnchef Gewinne und Fahrgastrekorde an. „Die Deutsche Bahn wird 2016 ihre Planziele erreichen. Wir werden unser Ergebnis verbessern“, erklärte Grube. „Die Bahn wird unter anderem dieses Jahr erneut einen Fahrgastrekord im Fernverkehr aufstellen.“ +++