Bahn bietet Regierung Hilfe beim Breitband-Ausbau an

Ein Sprecher der Bahn wollte sich auf Anfrage zum Projekt "Broadband" nicht äußern

Die Deutsche Bahn und die Bundesregierung verhandeln über Milliardeninvestitionen in das Breitbandnetz. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungs- und Koalitionskreise. Die Bahn diskutiere derzeit mit dem Finanz- und dem Verkehrsministerium über das intern „Projekt Broadband“ genannte Vorhaben, so die Zeitung. Konzernchef Richard Lutz habe dabei angeboten, dass die Bahn schnell und flächendeckend das Breitbandnetz in Deutschland ausbauen könne. Dafür verlange die Bahn vom Bund 3,5 Milliarden Euro, so die Zeitung weiter.

In Regierungskreisen werde betont, dass man dem Breitband-Plan grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber stehe und die Idee für bedenkenswert erachte. Das Projekt „Broadband“ sehe vor, dass die Bahn entlang ihrer 33.400 Kilometer Schienentrassen Glasfaserkabel verlegt, so die Zeitung weiter. Das ginge, so das Argument, vergleichsweise schnell und einfach, da bereits Kabelschächte vorhanden seien. Zudem sei bereits an rund 18.000 Kilometern Glasfaser verlegt. Zu dem Geschäftsmodell gehöre, dass die Bahn selbst nur wenige Fasern für ihren Betrieb benötige und die restlichen Mobilfunknetzbetreiber wie Telekom, Vodafone und Telefónica vermieten könne, so dass dann die viel beklagten Funklöcher auf dem Land gestopft würden, berichtet die Zeitung weiter.

Über Details spreche die Bahn derzeit mit Beamten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Auch mit einigen Haushaltspolitikern habe Bahn-Chef Richard Lutz das Projekt bereits erörtert. Dort gebe es unterschiedliche Signale, so die Zeitung. Es gebe noch Fragen, welche die Bahn und die Bundesregierung klären müssten, sagte Eckhardt Rehberg (CDU), Chefhaushälter der Unionsfraktion im Bundestag, dem „Handelsblatt“. Dazu zählt Rehberg neben der Finanzierung etwa die Frage, wie und von wem das Bahn-Breitbandnetz betrieben werden würde. „Mit dem Glasfaserausbau würde die Bahn die Digitalisierung vorbereiten“, sagte der Unionsberichterstatter für den Verkehrsetat, Rüdiger Kruse. Obendrein könne die Infrastruktur für die Versorgung mit Mobilfunk in der Fläche genutzt werden. Ein Sprecher der Bahn wollte sich auf Anfrage zum Projekt „Broadband“ nicht äußern. Auch die beteiligten Ministerien wollten offiziell zu den Plänen und den Gesprächen nichts sagen. +++

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