
Bürgermeister Mark Bagus äußert sich zu den Vorfällen in der Seniorenpflegeeinrichtung in Kalbach. „Es gab Unregelmäßigkeiten, die aufgeklärt und dauerhaft behoben werden müssen“, betont Kalbachs Bürgermeister Mark Bagus. In einer Pressemitteilung bezieht er Stellung zu den Vorfällen im Kalbacher Seniorenzentrum.
Am 9. Dezember setzte dort eine Pflegedienstmitarbeiterin einen Notruf ab. Angehörige der Bewohner berichteten danach in den Medien von schwierigen bis unzumutbaren Bedingungen. „Ich war noch am selben Abend vor Ort. Ich führte Gespräche mit Einsatzleitung, Geschäftsführung, Bediensteten und Angehörigen. Seitdem stehe ich in Kontakt mit sachkundigen Bürgern, Betreibern und Aufsichtsbehörden wie der Betreuungs- und Pflegeaufsicht. Ich arbeite mit meinem Team an Lösungen, auch wenn ich als Bürgermeister keine direkte Entscheidungsgewalt habe. Ich kann nur moderierend tätig sein“, erklärt Bagus.
„Wichtig ist mir, dass die Bewohner des Seniorenzentrums bestens betreut werden“, sagt Bagus. Er erwartet vom Betreiber „ArteCare“ bessere und schnellere Transparenz und Kommunikation: „Ich habe frühzeitig eine offizielle und öffentliche Stellungnahme von ArteCare gefordert. Leider kam diese ziemlich spät. Und offenbar wurden dabei nicht alle Medien gleichbehandelt“, kritisiert Bagus.
In den kommenden Tagen stehen viele weitere Gespräche an: „Die aufgetretenen Probleme müssen schnell und zufriedenstellend gelöst werden, damit wieder Ruhe einkehrt. Diesen Prozess werde ich intensiv begleiten und künftig noch engeren Kontakt zu den Verantwortlichen halten.“
Der Bürgermeister ist zutiefst enttäuscht darüber, dass die Vorfälle im Seniorenzentrum mit der Verurteilung eines ehemaligen Kalbacher Pfarrers und eines ehemaligen Bürgermeisters in Verbindung gebracht werden. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Kalbach war, ist und bleibt eine attraktive und lebendige Gemeinde mit freundlichen Menschen und einem starken Vereinsleben.“ +++
Ein heimisches Medium hat, wie es seiner Natur entspricht, tatsächlich wieder einmal völlig übertrieben berichtet. Diese Übertreibung ist keine Seltenheit, sondern eine wiederholte Erscheinung im Journalismus. Dabei haben einige Menschen völlig außer Acht gelassen, dass zwar Probleme aufgetreten sind, aber man trotzdem mit Besonnenheit darüber berichten muss. Besonnenheit bedeutet, dass man die Situation ruhig und bedacht analysiert und darüber schreibt. Ein Übermaß an Drama oder Panikmache verfehlt hingegen das Ziel einer sachlichen Berichterstattung. Ein Gedanke, der durchaus zur Reflexion anregt, ist, ob die Berichterstattung über ein Haus des Deutschen Roten Kreuzes, kurz DRK, ebenso desaströs ausgefallen wäre. Eine Frage, die sich dabei jeder selbst kritisch beantworten kann: Ist es fair, mediale Verantwortung auf diese Weise zu hinterfragen?