Bad Salzschlirf begrüßt neue Fahrtzeiten der Vogelsbergbahn

Hartnäckig gegen Bahnlärm

Bad-Salzschlirf. RMV richtet auf der Strecke Fulda – Gießen neue Früh- und Spätverbindungen am Wochenende ein. Dadurch ist das osthessische Heilbad für Gäste noch besser per Bahn erreichbar. Erfreuliche Verbesserungen für den Tourismus- und Wohnstandort Bad Salzschlirf. Seit Sonntag, 12. Juni 2016 gilt ein neuer Fahrplan für die Vogelsbergbahn. Künftig verkehren in beide Richtungen mehr Züge zwischen Fulda, Bad Salzschlirf und Gießen. „Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung, denn die Erreichbarkeit per Bahn ist für Salzschlirf und den örtlichen Tourismus ausgesprochen wichtig,“ kommentiert Bürgermeister Matthias Kübel die kurzfristige Angebotsverbesserung des RMV.

Auch an Sonn- und Feiertagen startet nunmehr bereits um 9.10 Uhr der erste Zug ab Bad Salzschlirf nach Fulda. Und auch abends ist das Angebot an Wochenenden verbessert, denn der um 19.35 Uhr ab Fulda fahrende Zug nach Gießen fahre nun täglich. Nach der Ausweitung der Fahrzeiten unter der Woche im vergangenen Jahr bis in die Abendstunden, ist dies nun eine willkommene Ergänzung des Fahrplans. „Dass nun an Sonn- und Feiertagen ganzjährig und nicht wie bisher nur in den Sommermonaten im Stundentakt gefahren werde, ist eine Aufwertung des Tourismus- aber auch des Wohnstandortes Bad Salzschlirf,“ freut sich der Rathauschef über die Entscheidung zugunsten der Vogelsbergbahn.
Kübel moniert jedoch, dass das Bahnhofsumfeld in Bad Salzschlirf immer noch nicht zufriedenstellend gestaltet sei. „Wir stehen hier seit vielen Jahren in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, um hier substantielle Verbesserungen zu erzielen.“ Der Bürgermeister betont, dass der Prozess jedoch sehr zäh sei. Allerdings habe es zuletzt Anzeichen gegeben, dass nun endlich Bewegung in das Thema komme.

Hartnäckig gegen Bahnlärm

Seit vielen Jahren begleitete die Einfahrt der Vogelsbergbahn nach Bad Salzschlirf ein lauter Knall. Auslöser war der Übergang der Schienen auf die Bahnbrücke „Am Budenrain“. Der Knall war laut bis ans Ortsende Richtung Ützhausen zu hören. Gerade für die Anlieger der Bonifatius- und der Müser Straße sowie der Patienten der Rehaklinik Naturana war dies eine arge Belastung; auch wenn der Zug nur zweimal pro Stunde die Schnittstelle passierte. Nach der Renovierung der Brücke vor etlichen Jahren hatte sich die Strecke gesenkt. In der Folge entstand ein kleiner Absatz, auf den die Züge jedes Mal auffuhren und den Knall verursachten.

Das Lärmproblem war schon vor vielen Jahren Gegenstand eines Antrags der Gemeindevertretung. Bürgermeister Kübel nahm bereits kurz nach Amtsantritt Kontakt mit der Bahn auf, um für Abhilfe zu sorgen. Zunächst erfolglos, da eine Aufnahme des Problems in den Lärmaktionsplan des Bundes unterblieb. Hartnäckige Nachfragen und Androhungen von Schadensersatzansprüchen haben nach einer mehrjährigen Auseinandersetzung nun Erfolg gezeigt.

Kleinere Reparaturarbeiten und eine Umstellung im Betrieb des Zuges zeigen Erfolg. Ein Beitrag: die Reduzierung der Geschwindigkeit des Zuges bei der Anfahrt auf die Brücke. Seit wenigen Wochen ist der Knall weg und die jahrelange Belastung der Anlieger entfällt. Bürgermeister Kübel ist der Bahn für die pragmatische Lösung dankbar und zeigt sich erfreut, dass die Ruhe des Kurortes wieder durchgängig gewährleistet sei. „Die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Nach zahlreichen Nachfragen und durch mein stetiges Drängen hat die Bahn nach vielen Jahren endlich gehandelt“, schließt Kübel den Vorgang erfolgreich ab. +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen